Vinsalts DSA-Ticker

Aktuelles Im Gespräch Rezensionen Aventurien-Kurier

Windgeflüster 52
Windgeflüster 52
Art: Magazin
Ausstattung: 68 s/w-Seiten
Autor: Oliver P. Bayer, Dan Burri, Irene Franke, Oliver Nothers, Jeanette Wette u.a.
Illustrationen: Dirk Muehlenjost, Oliver P. Bayer, Andreas Gabirel, Jens Hölderle, Robert Oehrl, Etna Radl, Dennis Skozillas u.a.
Preis: 3,- Euro bzw. 2,50 Euro
Kontakt: Gilde der Fantasy-Rollenspieler e.V.
Redaktion Windgeflüster
Oliver P. Bayer
Masbergweg 12
40470 Düsseldorf
WWW: http://www.windgefluester.de/
eMail: oliver@windgefluester.de
Stimmung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Details: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Komplexität: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Ausstattung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Preis/Leistung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunkt
Gesamt: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Was ist die Windgeflüster?
Die Windgeflüster hat eine lange Vergangenheit - schon seit 1987, also seit bald über 15 Jahren, ist sie die offizielle Vereinszeitschrift der Gilde der Fantasy-Rollenspieler e.V. (GfR).
Mitglieder der GfR erhalten die Zeitschrift kostenlos, wenn man sie auf einem Con wie den RatCon in Dortmund oder die Spiel in Essen erwirbt zahlt man 2,50 Euro - und wer schlußendlich via Internet bestellt zahlt faire 3,- Euro inklusive Versandkosten.

Zum Inhalt
Auf dem Titelbild der Ausgabe 53 sieht man ein Segelschiff und auch in großen Lettern das dazugehörige Motto Seefahrt & Piraten. Diesem Motto getreu widmet sich ein Großteil der Artikel der Ausgabe mit der Nummer 53.

Und so geht es nach den Interna-Berichten (von der GfR bzw. zur vergangenen Ausgabe) und einer kleinen Auswahl an News zu den Filmberichten. In der Reihe Independent-Film-Projekte wird der Fantasy-Film "Kriegerherzen" ausführlich vorgestellt, wobei der Bericht thematisch ja nicht ganz zum Motto dieser Ausgabe passt. Doch beim nächsten Film - da wird das Motto dieser Ausgabe voll erwischt: Mit "Fluch der Karibik" wird DER Piratenfilm schlechthin portraitiert - und wenn man sich den Erfolg dieses Filmes anschaut (bisher weltweit rund 600 Millionen US-Dollar wurden eingespielt), dann scheinen die Macher der Windgeflüster vom Timing her ein gutes Händchen besessen zu haben.

Weiter in der Reihe der Piraten-Artikel geht es mit dem Artikel "Berühmte Seefahrer und Piraten, Entdecker, Helden und Schrecken der Meere" - nicht nur der Titel ist lang, der Artikel selber ist es auch: Auf insgesamt dreizehn Seiten werden verschiedene historische Helden der Meere vorgestellt - von Klaus Störtebeker über Christopher Columbus bis hin zu Sindbad, den Seefahrer (und auch Käptn Blaubär taucht dort auf!). Der Infokasten "Piratenlatein für Angeber" sorgt dafür, daß man das Jargon der Piraten versteht und bei dem Erwähnung des Wortes Prise nicht an eine hart ausgesprochene frische Brise oder eine Prise Schnupftabak denkt. In diesem Artikel, der übrigens auch sehr schön illustriert wurde, erfährt man über die Piraten (bzw. Helden - kommt ja ganz auf den Standpunkt an) einige interessante Details und lernt dadurch auch ein klein wenig Hintergrundwissen gleich mit.
Doch was wären Piraten ohne die dazugehörigen Schiffe? Und so stellt der Artikel "Volle Segel und Kanonendonner" die verschiedensten Schifftypen en detail und mit sehr ausführlichem Glossar vorstellt.
Wo wir gerade bei Schiffen sind - in nicht wenigen Geschichten die auf Ozeanen stattfinden gibt es so bestimmte Wesen, die immer wieder für Aufregung sorgen: Die Rede ist von den Klaubautermännern - nein, nicht von Pumuckl ist die Rede - denen ein kurzer Artikel gewidmet ist, der erstmal grundlegende Informationen über diese Sagenlegenden feilbietet.

Doch das ist nicht alles - denn es gibt noch einiges mehr:
Das freie Fantasy-Rollenspiel Mondagor wird vorgestellt und mit "Westwind" gibt es gleich ein Abenteuer dazu, welches jedoch für fast alle Fantasy-Hintergründe geeignet ist. Und wer hätts's gedacht - Piraten spielen dort auch eine Rolle. Ebenso in dem Szenario "Die Wolfspiraten" (hier ist der Bezug ja schon vom Namen her deutlich ersichtlich), welches in der Welt Glorantha spielt, geht es um Piraten. Bei diesem Szenario handelt es sich jedoch quasi um einen "gekauften Beitrag", der ursprünglich in englisch und dann noch in einem deutschprachigen Fanzine erschienen ist, und wohl aufgrund der Thematik in dieser Ausgabe der Windgeflüster zu finden ist.
Neben einer Kurzvorstellung des Briefpostspieles (ja, sowas gibt es auch in Zeiten des Internets noch), einem lustigen "Foto-Comic" und einer Rum-Ecke (die ja thematisch noch zum Piratenschwerpunkt gehört) runden noch der Conkalender und die phantastische Kinovorschau diese Ausgabe ab

Rezensionen
10 prall gefüllte (und vor allem mit kleiner Schriftart gesetzte) Seiten warten dann mit Rezensionen auf die Leser. Hier werden die verschiedensten Rezensionen zu Rollenspielprodukten bzw. -magazinen usw. bewertet.
Hier dürfte für jeden Geschmack etwas dabei sein:
Neben Grundregelwerken werden auch Quellenbände, Spielhilfen, Abenteuerbände, Romane, Magazine, Soundtracks usw. vorgestellt. Die Systemauswahl ist groß, neben DSA, Myranor, Herr der Ringe, Shadowrun, 7te See, Midgard, Call of Cthulhu und vielen weiteren Systemen werden auch universell verwendbare Module vorgestellt. Wie in der Windgeflüster üblich sind in den Rezensionen keine abschließenden Bewertungen z.B. in Punkten, Prozenten oder Schwarzen Augen grinsender Smiley zu finden, so daß man sich keinen kurzen Überblick verschaffen kann, sondern die gesamte Rezension lesen "muß" - was aber nicht einen so großen Nachteil darstellt, schließlich sind die Rezensionen gut geschrieben.

Das Schwarze Auge in der Windgeflüster
Speziell für an DSA interessierte Leser gibt es auch in dieser Ausgabe der Windgeflüster interessante Beiträge. Generell sind z.B. die Artikel zum Themenschwerpunkt Piraten auch für DSA interessant, gibt es doch - nicht nur im Südmeer - viele Möglichkeiten Piraten in aventurische Szenarien einzubauen. Schade jedoch, daß gerade bei diesem Schwerpunkt nicht vermehrt auf Piraten in diversen Rollenspielen eingegangen wurde. Hier bietet sich z.B. ja 7te See an - oder halt auch Das Schwarze Auge (nicht nur im Romanbereich).
Originär für DSA gibt es außer der bisher in dieser Rezension unerwähnten (weil für diesen Part der Rezension aufgesparten) Kurzgeschichte Drachentag von Barbaro Schinko leider nichts - außer natürlich den schon oben erwähnten Rezensionen, bei denen auch einige DSA-Publikationen zu finden sind.

Gestaltung
Die einzelnen Seiten der Windgeflüster wurden schön gestaltet, immer wieder lockern nette Illustrationen den Text auf. Gerade auch der Themenschwerpunkt zu den Piraten besitzt ein sehr schönes Layout.

Fazit
Wer sich für Piraten - und sei es nur am Rande - interessiert, der sollte sich die Ausgabe 52 der Windgeflüster kaufen. Denn auf diesen Themenschwerpunkt wird sehr informativ eingegangen, die einzelnen Beiträge sind gut - teilweise sogar sehr witzig - geschrieben. Wer sich jedoch mit Piraten nicht beschäftigen will, dem fehlt natürlich ein großer Anreiz für diese Ausgabe, denn auch reine DSA-Beiträge gibt es eigentlich kaum (bis auf die Kurzgeschichte und die DSA-Rezensionen).
Die gerade schon angesprochenen Rezensionen sind jedoch ein großer Pluspunkt, denn hier erfährt man, welche Publikationen sich lohnen und welche eher nicht.

Siehe auch:

Jens Matheuszik