Bosparanisches Blatt
Signore von Irendor ueberlebt Rommilyser Blutnacht!

Wie erst kurz vor Druck dieser Ausgabe bekannt wurde hat Signore Erlan Sirensteen von Irendor die Blutnacht von Rommilys schwer verletzt überlebt. Im Gegensatz zur horasischen Botschafterin Esquiria Rondane ya Sirensteen-Schelf und ihrem Bruder Hakaan, die in der horasischen Botschaft im Viertel Aranierberg nächtigten, verließ Signore Erlan aus bisher ungeklärten Gründen den Fürstenpalast nicht.
Mitten im tiefen Schlaf wurde er dann von Bregelsaums aus dem Bett gezerrt und beinahe zu Tode geprügelt. Da die Irendorer Liliengardisten, die Signore Erlan und seinen Cousin Hakaan nach Darpatien begleitet hatten, auf ausdrücklichen Befehl des Signores in der Botschaft verblieben waren (und war es doch sowieso keinem Gaste der Hochzeit erlaubt, blanke Waffen mit sich zu führen), konnte es zu dieser ruchlosen Tat kommen. Nachdem die Bewohner der horasischen Botschaft mitten in der Nacht ob des Kampflärmes aufgeweckt worden waren und Esquiria Rondane Flammen beim Fürstenpalast erblickte, detachierte sie stehenden Fußes einen Teil der kaiserlichen Garde und die Irendorer Liliengardisten zum Fürstenpalast, um Signore Erlan zu retten. Diese konnten im Palast auch noch eine wehrlose, vom waffenstarrenden Bregelsaum-Mob angegriffene Angehörige der Rabenmunds vor dem sicheren Tode retten, die ihnen den Weg zum Gästequartier Erlans weiste, wo dieser schwer verletzt und blutend auf dem Boden lag. Hätten die Horasgardisten nicht während ihrer Ausbildung die Anatomische Heilkunde gelernt und jetzt bravourös genutzt, wäre wohl Signore Erlan den Rufen des Herrn Boron gefolgt, wie ein nachher hinzugezogener Medicus in der Botschaft bestätigte. Schwerverletzt eskortierten die Soldaten Signore Erlan direkt in Richtung Aranierberg, und da die Adlige aus dem Hause Rabenmund unbewaffnet ein leichtes Opfer gewesen wäre, wurde sie gleich mit in die Botschaft des Horasreiches gebracht, wo schon ein Medicus wartete, um die Wunden des Signores mit allerlei Kräutern und Tränken zu behandeln.
Leider konnten bis zum Druck dieser Ausgabe einige entscheidende Fragen nicht geklärt werden; warum zum Beispiel Signore Erlan nicht wie seine beiden Anverwandten in der horasischen Botschaft genächtigt hatte, was die Bregelsaums dazu getrieben hat, den wehrlosen Signore im Schlaf beinahe totzuschlagen - und seltsam mutet es auch an, daß gerüchtehalber der Knappe des Signore Horasio della Pena von Kullbach-Marvinko auf Seiten der Bregelsaums gesehen worden sein soll... So muß die Frage erlaubt sein, ob sich der Signore von Kullbach noch nachträglich dafür rächen will, daß Signore Erlan im Shumir-Konflikt nicht auf seiner Seite kämpfen wollte.

Jens Matheuszik