Bosparanisches Blatt
Was bahnt sich in Bomed und im Yaquirbruch an?

Gft. Bomed. Schon lange ist der Grafenstuhl in Bomed verwaist, denn nachdem Gräfin Iridiane ohne Erben verstorben war, kam es dazu, daß immer mehr Adlige den Anspruch - mit den unterschiedlichsten Legitimationen - auf die Grafenwürde von Bomed stellten, so daß schlußendlich wohl eine Entscheidung seitens Amene-Horas' getroffen werden muß, mit der jedoch auch Herzog Cusimo von Grangor leben kann.

Seit langer Zeit pfeifen es die Spatzen von den (Vinsalter) Dächern, daß die Marchesa Alwene von Oberfels-Phecadien die neue Gräfin zu Bomed werden soll, doch daraufhin wurden Stimmen laut (vor allem von den Parteigängern derer, die den Kampf um die Grafenkrone nicht gewonnen haben), daß dies eine schlechte Wahl sei, da sie sich ja vorrangig um ihre Aufgaben als Marchesa des Yaquirbruches zu kümmern hat und sie sich daher nicht in vollster Weise für die Grafschaft einsetzen könne. Doch um diesen Angriffen den Wind aus dem Segel zu nehmen, scheint es beschlossene Sache zu sein, daß die Marchesa für den Yaquirbruch einen Vertreter ernennt, der sich um die Cronmark zu kümmern hat. Die beiden yaquirbrucher Signori Vascal ya Berîsac de Mantrash und Erlan Sirensteen von Irendor scheinen wohl in die engere Wahl zu fallen, doch anscheinend wird es in dieser Frage keine Antwort geben, die allen gefällt, denn so pocht Signore Vascal darauf, daß er als einflußreichster Signore des Yaquirbruches (neben dem eigenen Mantrash hat er ja auch indirekt die Gewalt über das Lehen Oberfels und über die Signorie Aquileia vom Stab und Schwert-Orden) und Nachfahre der ehemaligen Marchese des Yaquirbruches der geeignetste Vertreter der Marchesa sei. Doch es scheint so, daß die Marchesa - vor allem von grangorischer Seite - bedrängt wird, keinesfalls den Mantrasher zu wählen, sondern dessen Nachbarn, den Signore Erlan Sirensteen von Irendor, dem Neffen des Horas-Marschalles - gerade um ein Gegengewicht zu dem immer mächtiger werdenden Berîsac zu bilden. Anfänglich schien es so, daß Signore Erlan diese Pläne rundweg ablehnen würde, denn er würde sich nicht von anderer Seite in einen Streit mit seinem guten Freund Vascal hineinziehen lassen, und erst kürzlich sagte er noch vor seiner Abreise gen Darpatien: "Wer glaubt denn schon dieses Altweibergewäsch [von einem Disput zwischen Erlan und Vascal], zwischen meinen brüderlichen Freund Vascal und mich paßt kein Blatt Papier, so daß ich unbesorgt und voller Freude mich auf die Reise machen kann." Doch während Signore Erlan auf der Reise ins ferne Darpatien war, suchte Signore Vascal ya Berîsac das Gespräch mit einflußreichen Adligen Grangorias und natürlich auch mit der Marchesa des Yaquirbruches, um anscheinend seine Position zu verbessern. Ein geschickter Zug im Boltanspiel, wo doch der Gegenspieler sich in weiter Ferne befindet und nicht adäquat reagieren kann.

Jens Matheuszik