Allaventurischer Konvent zu Praske
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Zum Eklat kam es erneut, als die unsrige Gesandtschaft die Botschaft Amene-Horas’ dem Behüterpaar darbrachte. Wiedereinmal unterbrach der Reichskanzler die Nachricht unserer Kaiserin mit den Worten: "Ich höre mir doch nicht jedes Jahr den selben Unsinn an!" Später ließ man gar die Worte Borbarads ununterbrochen verlesen. Welch ein Etikettefrevel! Auf Ablehnung war der Titel "Göttliche Herrscherin aller Menschen und Kreaturen" gestoßen, der sich in der Horaswürde manifestiert. Anscheinend hatte der Herr Reichskanzler übersehen, der im Gejohle des Kronrates badete, daß unsere Delegation als die Amene-Horas’ erschienen und hereingerufen ward und daß gerade seine Diplomaten die Anerkennung dieses Titels auf dem Kongreß zu Oberfels vorbereiten. Aber anscheinend ist der Stolz der Mittelreicher durch Orks und Borbarad noch nicht genug gebrochen worden, als das man die ausgestreckte Hand zum Frieden zurückschlägt. Aber eine weitere Eskalation konnte verhindert werden, als der Hohe Gesandte Graf Cedor doch noch durchsetzen konnte, die guten Wünsche unserer Kaiserin für den bevorstehenden Feldzug Brins gegen den Schwarzen Herrn dem Kronrat vorzutragen. Erstaunt waren dann die anwesenden Adligen und ganz besonders unsere Delegation, als einige wenige Altreicher vor den Thron des Reichsbehüters traten und ihm die Schlagkraft eines stattlichen Heeres aus liebfelder Mannen zur Verfügung stellten. Die mehr als ein Regiment umfassende Streitmacht wurde von einigen wenigen Adligen angeführt, wie den Signori von Elmantessa und Solstono, sowie den Erb-Baronets von Tikalen, dem Wortführer, und Veliris, was ganz besonders den Delegationsrat Baron Ariano von Treuffenau-Veliris überraschte, wähnte er seinen Sohn doch im heimischen Treuffenau. Man sah die beiden später auch in ein ernstes Gespräch vertieft. Reichsbehüter und Reichsbehüterin waren ob dieser überraschenden Hilfe gerührt und hießen die Liebfelder in ihren Reihen willkommen. Wiewohl die Gruppe Adliger ohne Mandat handelte, entspannte sie die Situation doch zu unseren Gunsten.
Alsdann machte man sich an die Beratung, wie dem Feind entgegenzutreten sei und als erstes wurde der Erb-Prinz von Tobrien Seine Hoheit Bernfried gehört. Er mußte von tragischen Rückschlägen, verzweifelten Rückzugsgefechten und dem Spott der Borbaradianer berichten. Besonders peinlich empfand ich es, daß in diese Runde wiedereinmal, als hätte man aus den Vorkommnissen von vor einem Jahr nicht gelernt, wieder ein Bote Borbarads eindrang und..."
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