Bosparanisches Blatt
Das Schwert Gerons
von
Gerilian von Torrem

Als das Reich der Siedler vor Tausenden von Jahren durch die verbliebenen Diener des Drachenkönigs Pyrdakor bedroht wurde, trat PRAios zu INGerimm und befahl ihm ein Schwert zu schmieden, dessen Stahl durchdrungen war von der titanischen Stärke der Giganten und dessen Schneide die gigantische Schärfe der Titanen besaß. Aus den Schmieden und Essen Alverans geboren entstand so ein Schwert, daß einen Teil der Götter in sich barg und von unvorstellbarer Kraft war, so daß kein Wesen dieser Welt mehr als sieben seiner Schläge überstehen konnte. Die Güldenländer nannten das Schwert mit seinem sakralen Namen SEPTIËNSÏCTUS, die Garether Völker jedoch gaben ihm seinen heutigen Namen, mit dem es berühmt wurde und unter dessen Namen es jedes Kind kennt: SIEBENSTREICH.

Annalen des Götteralters, Kusliker Version, 1780 Horas

Nachdem PRAios das Schwert von INGerimm erhalten hatten, trug er RONdra auf einen geeigneten und würdigen Träger zu suchen. Sie fand ihn in Geron dem Einhändigen, in Leomar von Baburin, in Hlûthar von Gratenfels. Nach der zweiten Dämonenschlacht jedoch offenbarte RONdra keinen neuen Träger für das Siebenstreich und die Diener der Hesindekirche schmolzen das Schwert im purpurnen Feuer von H'Rabaal in die sieben magischen Kelche ein, die in alle Windrichtungen zerstreut wurden. Und die Götter wachten darüber, daß niemals alle Kelche zusammenkamen.

Rondriarium

So harrten denn die Kelche über Eintausend Jahre auf ihre Vereinigung, die nun im RONdra des Jahres 2513 Horas in den Essen des Schlundes vollzogen wurde. Das Schwert der Schwerter hatte, wie erst jetzt bekannt wurde, in einer geheimen und gewagten Aktion die sieben Kelche suchen und zum Schlund bringen lassen, an dessen Fuße die Heilige Zwölfgöttertjoste zur Ablenkung ausgetragen wurde.

Mit der Wiederkunft Siebenstreichs scheint ein neues Kapitel im Kampf gegen Borbarad aufgeschlagen zu sein. Nach dem ersten Sieg gegen den Dämonenmeister auf den Vallusanischen Weiden, keimt endlich Hoffnung im Mittelreich auf, den Ansturm der finsteren Horden aufzuhalten oder gar ganz niederschlagen zu können. Dem lähmenden Entsetzten ist nun aufkeimender Siegeswille gefolgt.

Eine Welle der Begeisterung ging durch die westlichen Städte des Mittelreiches und spontan zogen viele bewaffnete Männer und Frauen gen Osten, dem sagenumwobenen Schwert zu folgen, den dunklen Herrn vom dunklen Thron zu stoßen.

Auch in unserem Reich deutete die Geweihtenschaft die Wiederkehr Siebenstreichs als göttliches Signal und Zeichen der alveranischen Hilfe. Das Erscheinen SIEBENSTREICHS sei ein eindeutiges Zeichen der Götter, daß sie in dem Kampf gegen Borbarad eine Heilige Sache sehen und es sei, wie die Kirchen es erklärten, eine Möglichkeit der ewigen Sühne für die Gläubigen, wenn sie diesem Zug folgten.

Zwar gab es im Horasreich keine Jubelfeiern, wie sie in Darpatien, Garethien und Weiden ausbrachen, aber dennoch sammelten sich erneut kleine Gruppen von Gläubigen und Pilgern, um gerüstet mit Schwert und Knüppel gen Osten zu ziehen. Das Schwert wurde natürlich ihr Pilgerzeichen, das sie nun als Erkennungszeichen an Kleidung, Stöcken, Taschen und anderen Gegenständen tragen. Um wie viele kampfbereite Pilger es sich insgesamt handelt ist völlig ungewiß, aber es dürften sicherlich einige Hundert sein.
Von offizieller Seite hieß es dazu, daß man diesen Zug begrüße und die Pilger keinesfalls aufhalten wolle.

So kommt es, daß die Edlen Yaquirias gebannt auf Shumir blicken, wo das Tauziehen zwischen Baron Ariano und den Pertakisern in die entscheidende Phase tritt, während die junge Blüte des Adels in Tobrien gegen die Horden der Dunkelheit kämpft und das Adlerbanner auch dort hochhält.

Andree Hachmann