Von des Boron Tribut und der Travia Geschenk Großer Ball in Nupercanti
Die güldene Scheibe des Sonnengottes versank gerade hinter den bewaldeten Höhen des Phecanowaldes, süß dufteten die von einer Blumenpracht überzogenen Auen und Felder Nupercantis und ein warmer Wind wehte um das Schloß Azay, die Residenz des Signore von Nupercanti, als am Abend des 24ten EFFerd des Jahres 2513 Horas die ersten Gäste eintrafen, die mit Signore Tiro II. von Nupercanti und Löwenhag die Vermählung seiner Schwester begehen wollten. |
Nachdem die Gäste ihre Zimmer bezogen hatten, lud seine Wohlgeboren ins Theater Nupercantis, wo das Stück ‚Die Widerspenstige Katrina' seine erste Aufführung erleben sollte. Das leicht satirische Lustspiel wurde begeistert aufgenommen und erntete stehende Ovationen. Doch fast interessanter als die tragikomisch Beziehungen der beiden Hauptcharakter war die Begleitung des Signore in dessen Loge, wo neben seiner Gattin auch die Signora von Arreth, Dalida Marciero und der Signore von Mantrash Platz genommen hatten. |
"Verehrte Gäste, liebe Freunde, liebe Alinja, lieber Jesidoro. Schon lang ist es her, daß das Schloß Azay einen solchen Glanz an Namen und Prunk erleben konnte. Besonders möchte ich an dieser Stelle den Signore de Mantrash, Vascal ya Berisac erwähnen, der sich in unserer Mitte befindet. Eine enge und rege Freundschaft, Vertrauen und Unterstützung prägen den Kontakt zwischen Nupercanti und Mantrash. Signore Vascal hat sich große Verdienste auch um Nupercanti erworben und somit halte ich es für angemessen ihn für diesen Verdienst zu ehren. Und somit soll Vascal ya Berisac, Signore von Mantrash, von heute an Cavalliere von Eylahall geheißen werden, er soll das Lehen Arras und fünf Hufe Land im Süden dieses Landes erhalten und dazu den Gutshof Eylahall. Dies sei ein erstes Zeichen meines Dankes." |
"Wiederum möchte ich mein Wort an euch richten, liebe Freunde. Unter der TRAvia Schutz hier versammelt, möchte ich euch nicht länger dem unangekündigten Gast harren lassen. Bitte nehmt ihn ohne Scheu in eure Reihen auf, gewährt ihm Freundschaft und Vertrauen wie ich es ihm hier auf Azay gewährte." |
Und während der eine Teil der Gesellschaft den Abend tanzend und lachend im Festsaal verbrachten, zogen auch wenige den stillen Rauchsalon dem Trubel vor. Darunter unter anderem die Signora von Arreth und der Signore von Mantrash, aber auch der Gesandte Pertakis und Signorina Ravena, die äußerst energisch und mit Passion über ihre politischen Ansichten sprach. Im Saal dagegen tanzten Signorina Yassia und der Signore von Irendor, der Gransignore von Clameth und Madame del'Pianzano. Ansonsten mischten sich Signori und Signorae bunt untereinander und fröhlich und ausgelassen wurde bis zur Mitternachtsstunde getanzt. |
Laut und verzweifelt klang der Schrei. Die Gesellschaft wendete sich zur Tür, eine Zofe stürmte atemlos und mit aufgerissenen Augen in den Saal. Keuchend und mit übreschlagener Stimme schrie sie nach den ZWÖlfen und der Signorina, bis sie bäuchlings auf dem Marmorboden aufschlug und sich ihr dunkelrotes Blut schäumend aus ihrem Rücken im Festsaal ergoß. Die Gesellschaft wich zurück, die Signora von Tribêc schrie auf. Dalida Marciero und Hofmedicus Neidhard beugten sich über den blutüberströmten Körper und schüttelten die Häupter. Signore Tiro löste sich von den anderen Gästen und stürzte die Treppe hinab, seine Tochter, der Signore von Mantrash, Dalida Marciero und der Baronet von Veliris folgten ihm. Als sie den Salon des Signore erreichten, sahen sie ein grausiges Bild. David Riedel
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