Bosparanisches Blatt
Trahelischer Staatsbesuch

Am 18. Ingerimm unseres Jahres trug es sich zu, daß einmal mehr ein Staatsbesuch aus einem der Reiche des Südens anstand, mit dem wir die Südallianz bilden. Die Rede ist vom trahelischen Cancellarius de Cavazo, der in Begleitung seiner hochgeschätzten Frau Gemahlin, Signora Akiljá Álgerîn-de Cavazo, im Schlosse zu Methumis erschien. Neben den üblichen Ritualen eines diplomatischen Besuches wurden auch weiterführende Gespräche geführt. Leiter der Feierlichkeiten war Seine Exzellenz Vizekönig des Horasischen Colonialreiches Südmeer Cyrano ya Strozza, Marchese von Drôl. Bestätigt wurde zwar noch nichts, doch die Gerüchte halten sich hartnäckig, daß die horasisch-trahelische Liaison weiter vertieft werden wird. In welchem Umfang dies sein wird, darob schwiegen sich die hohen Damen und Herren aus, was wiederum Grund für Spekulationen geben wird. Angebliche Unstimmigkeiten im Bezug auf das Capital-Condominium Benbukkula wurden ausgeräumt, da diese wohl auf nicht bestätigte Gerüchte basierten, die nicht der Wahrheit entsprechen. Auch der mögliche Waffenhandel des chababischen Hauses Oikaldike mit dem trahelischen Adeligen Enrisco da Vancha, an beiderlei Kronen vorbei, wird die Verhältnisse nicht trüben, da es sich hierbei um einen Einzelfall handele, der kaum repräsentative Qualitäten aufweise. Dies bestätigten beide Seiten.

Abschließend sollen an dieser Stelle noch einige Worte seiner Hochwohlgeborenen Exzellenz de Cavazo wiedergegeben werden, die er an die Adeligen unseres Reiches richtete: "Edle Damen, edle Herren, es ist mir eine besondere Freude heute hier bei Euch zu sein. Ich will nicht viele Worte machen, doch auch nicht verschweigen, daß es mir ein großes Entzücken ist, zuzusehen, wie aus unseren Reichen, ehemals am Rande eines Krieges, dann Alliierte, nun mehr und mehr freundschaftliche und gar verwandtschaftliche Bande erwachsen. Wir alle haben unsere nicht einfachen Beziehungen in den vergangenen Götterlaufen mit viel Weisheit und Geschick gesichert, vertieft und gefestigt. Das Horasische Kaiserreich und das Káhet Ni Kemi stehen im Südmeer fest zueinander, in einer für beide Seiten fruchtbaren Symbiose, die uns allen Wohlstand, Sicherheit und Frieden bringt, unseren Feinden aber - mit Fug und Recht - ein schmerzender Dorn im Auge ist."

Manuel Teget