[ Infame Lüge im Boten | Ulim Marciero zieht ins Feld | Bauernaufruhr in Donocampé | Aus den Logen | Ein Trahelier macht Furore | Orden der Thalionmel aufgelöst | Die Renascentia der Antike | Proclamatio ] Infame Lüge im Boten
Irendor/Yaquirbruch. Signore Erlan Sirensteen von Irendor gibt bekannt, daß die Informationen im Aventurischen Boten 75 ob einer Belehnung mit der Grafschaft Südpforte vollkommen falsch seien. Außerdem stehe er natürlich nicht in Kontakt mit dem Subjekt welches als "Schwarzer Rakolus" bekannt ist. Er kennt diese Person nicht einmal (abgesehen von den Berichten in diversen Blättern) und hat mit ihr noch nie in Kontakt gestanden. Außerdem wird sowohl Binya Grabensalb als auch der Redaktion des Aventurischen Boten angeraten in Zukunft sorgfältiger mit der Wahrheit umzugehen und bevor man solch derartige frevelhafte Elaborate abdruckt doch gefälligst überprüfen soll, ob denn die Tatsachen auch stimmen - oder man setzt anscheinend mehr auf Sensationen (man bedenke schließlich, daß der Artikel als erster auf der Titelseite erwähnt wird!) als auf die praiosgefällige Wahrheit! Der Aventurische Bote nähert sich damit - gewollt oder ungewollt - dem lästerlichen Niveau vergangener Ausgaben wie z.B. dem berüchtigten Boten 62, der in seiner Infamie und Desinformation kaum noch zu überbieten ist. Jens Matheuszik
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von Ludovik Alcasan
Erzherrschaft Arivor/Domäne Clameth. Der Gransignore von Clameth, Ulim Marciero von Selzin und Harderin, weilt nicht mehr unter uns. Möge der geneigte Leser nicht verwirrt sein, oder sich gar zu einer Handlung und Fürsprache hingerissen fühlen, die ihm jäh ein Ende bereiten würde - doch es ist wahr. Am dritten Tage des Phexmondes 2513 Jahre nach des Heiligen Herrn Horas Erscheinen, schlich sich der Gransignore mit seiner Angetrauten, der neuen Abt-Mareschallin der Thalioniten, Demeya del'Pianzano v. Selzin u. Harderin, aus Harderin davon. Vermeiden wollen wir, daß das Gerücht aufkommen möge er sei geflohen - der verzwickten Lage um Shumir willen, oder seines nicht schlüssigen Standpunktes wegen - doch waren in seinem Gefolge gut an die 200 waffenfähige Mannen und Frauen, die wohl nicht von der Flucht eines "Geschlagenen" zeugen würden. Wie wir aus recht sicherer Quelle erfuhren - doch was ist in unseren Zeiten schon sicher - folgte der Gransignore dem Heerbann seiner Großcousine, Ihrer Hoheit - der Herzogin von Weiden. Und wieder schickt sich ein Liebfelder an, gemeinsam mit seinen mittelreichischen Brüdern und Schwestern, in Tobrien und allerorts gegen die dunklen Heerscharen des dreizehnten Erzdämonen zu kämpfen. Der Gransignore soll dabei erwähnt haben, "daß er sich nicht mehr dem Unheil und der Verantwortung jedes einzelnen entziehen könne, und der Göttin dafür danke - das sie ihm die Augen öffnete." Man kann wohl ganz patriotisch und landesstolz behaupten, wenn der "Dunkle" im Horasreich gelandet wäre, würden wir uns jetzt nicht mit solchen Problemen und Gedanken herumschlagen müssen. Ziel dieses Unternehmens soll es sein, die Truppen des Finsteren zu schlagen, sowie nach der Schlacht - mögen die Götter ihnen wohlgesonnen sein - alle horasischen Adeligen und Streiter zu vereinen, um sie gemeinsam in die Heimat zu führen. Sollen unsere Gebete und Hoffnungen sie begleiten. Lauter Verwirrungen und Irrungen, wie sie nicht anders aus Clameth zu erwarten waren. Wollen wir uns Überraschen lassen, was die nächste merkwürdige Aktion des Ulim Marciero v. Selzin u. Harderin sein wird... Kim Hartwig
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Aldyra/Arivor. Eine Schar rebellischer Bauern zieht plündernd durch die Signorie im Herzen Arivors. Das Gut Bellamot liegt in Schutt und Asche und Esquirio Amaldo A. di Verdicco, verantwortlicher Geldeintreiber der Signorie, hat seinen Sitz in Trajecino in phexgefälliger Manier verlassen. Signor Lorion Vistelli verharrt abwartend auf Burg Quellstein.
Wieder einmal lodern Flammen auf, in der von aufständischen Bauern gebeutelten Region, das Volk befindet sich in Aufruhr. Ausgangspunkt der Unruhen ist das Gut Bellamot, im Nordwesten der Signorie. Von hier aus verwaltet Esquirio Rondradan Vistelli, ein weitläufiger Vetter des Signors, einen Teil des herrschaftlichen Saallands. Die Bauern, die unter enormen Abgaben ihr karges Leben fristen, hatten wiederholt Pachtland zu gerechten Preisen gefordert (der Signor verlangt einen Grundzins von 500 Silbertalern per annum!), der Esquirio hat ihnen jedoch auf Geheiß des Signors, kein Gehör geschenkt. Daniel Drechsler
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von Kedio di Yaladan
Methumis. Kürzlich fand in Methumis eine große Versammlung der Gemeinschaft der Freunde des Aves statt, einer der wichtigsten Großlogen Aventuriens. Obwohl die Großloge ihren Hauptsitz eigentlich in Vinsalt hat, hatte man diesen Konvent in das Logenhaus von Methumis einberufen. Angeblich war die derzeitige Besetzung der Vorstandsämter der Grund hierfür, kommen doch drei der fünf aktuellen Vorstandsmitglieder aus dem Herzogtum. Wie schon so oft in der Vergangenheit war kaum etwas über Gründe, Ablauf und Ergebnisse der Logenversammlung zu erfahren, sind den Logen doch ihre Interna sehr ernst. Klar ist vor allem, daß dies eine Hauptversammlung gewesen ist, bei der sehr wichtige Beschlüsse für die Gesamtloge gefaßt wurden. Gransignor Ascanio Numapato von Malur derzeit Zweiter Vorsitzender der Aves-Loge, soll sogar von einem zukunftsweisenden Konvent gesprochen haben. Nach dem Konvent sprach ich für das Bosparanische Blatt mit dem Scriptor der Großloge Signore Drago Ariando Torrem von Torremund. Karsten Ockerfels
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Von Leomar von Lug.
Neetha/Ehzm. Chababien. Was ist Enrisco da Vancha? Ein Hochadliger oder Hochstapler? Diese Frage beschäftigt die Hofchronisten des Wilden Südens. Michael Hasenöhrl |
Von Hesindio di Querek-Sindarjan.
St. Lutisana/Dom. Clameth. Orden kommt von Bosparano ordo für Ordnung. Der Orden der Thalionmel aber bewirkte Unwillen, Unruhe und Unordnung. Michael Hasenöhrl
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Despiona/Gft. Thegûn. Seltsame Dinge gehen in der Landstadt Despiona an der Kababischen Küste vor sich. Arbeiter mit Spaten und Krampen graben die Erde auf. Reste und Relikte aus grauer Vorzeit treten zutage. Spuren verfallener Bauten, oft nur noch Grundmauern, Säulenstümpfe, die Teile und Trümmer von Statuen, Reliefpfeilern, Plastiken, die Scherben alter Töpfe, rostige Eisenteile, grünspanige Kupfermünzen, vielleicht einige angelaufene Silbermünzen. Michael Hasenöhrl
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Proclamatio
des In Wehrheim, dem Heerlager des Neuen Reiches, geben wir diese Worte: Bedrängt wird die Welt vom Bethanier, dem Feind des Lieblichen Feldes, Borbarad, gefallenem Enkel der Götter. Er, der den Namen Bethana besudelt, Er, der die Pflücker von Kabash in den Tod gelockt, Er, der die Kinder von Ruthor geraubt, Er, der den Roten Tod gesandt, Er, Diener und Dienstherr der Dämonen, Er, der die Siebenstrahlige Krone trägt, Er, der die Weltherrschaft fordert, Er, der euch versklaven will - Er, der fallen muß durch unsere Hand! Durch unser Volk! Durch euch! Ihr seid die Gläubigen der Götter, ihr seid das edelste Volk auf Deren, ihr seid die letzte Hoffnung vor dem Anbruch der ewigen Nacht. Ihr nehmt nicht hin, daß die Tempel Tobriens geschleift, die Geweihten der Götter geschändet, die Felder verwüstet, die Städte in Schutt und Asche gelegt sind. Ihr laßt nicht zu, daß der vielfache Frevel das Liebliche Feld überzieht.
Denn euch, ihr Kinder der Götter, gilt der Befehl des Schwertes der Schwerter: In dieser Stunde der Entscheidung kenne ich kein Gareth und kein Bosparan mehr. In dieser Stunde kenne ich nur Menschen. Menschen aus Chababien und Grangorien, aus Methumien und den Marken, aus Arivorien und Bethanien: Steht auf gegen den Bethanier!
Sammelt euch in Gruppen, übt euch im Gebrauch der Waffen,
Zieht gemeinsam den Yaquir hinan, nach Gareth, nach Wehrheim, Meldet euch zum Zug der Edlen, die seit Jahr und Tag im Krieg für euch stehen. Ihr meint, dafür haben eure Mütter euch nicht geboren? Ich sage euch: Eure Mütter werden den Tag verfluchen, da ihr aus ihrem Schoß gekommen seid, wenn ihr nicht mit uns kämpft. Ihr meint, was schert die Gemeinen der Zug der Edlen? Ich sage euch: Edel seid ihr, die ihr Mut und Herz habt, an unsere Seite zu eilen.
Der Kinderräuber von Ruthor hat gesagt: "Macht euch bereit für die kommende Zeit! Macht euch bereit für den Tag, da ihr euch entscheiden müßt, zu welchen ihr euch zählen wollt: zu den Gerechten oder zu denen, die überleben."
Ita sit in nomine nostro
Michael Hasenöhrl
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