Aus dem Reiche Rauls - Aufruf an Mittelreicher (und andere):
Im Namen des darpatischen Cronfeldherrn ergeht folgender Aufruf
an das darpatische Volk!
Die stolze darpatische Streitmacht sucht erfahrene Recken zum
Wiederaufbau des 3. fuerstlich darpatischen Gardeschwadron
"Zweimuehlener Uhlanen". Hohe Gewandtheit im Sattel sowie
Kenntnisse im Umgang mit Lanze und Schwert sind Voraussetzung!
Der Besitz eines eigenen Reittieres, sowie eigener Waffen und
Ruestungen sind erwuenscht.
Darueberhinaus werden zur Unterstuetzung dieser Einheit im
Feindesland faehige Kundschafter sowie academisch gepruefte
Betreiber der arkanen Kuenste, namentlich der Magica Contraria
und der Magica Combativa gesucht.
Wer sich der Sache der Zwoelfe, Darpatiens und des Reiches
verpflichtet fuehlt und ueber oben genannte Voraussetzungen
verfuegt, melde sich bei Hauptfrau Gidiane von Zackenberg, die
vom Cronfeldherrn mit dieser Aufgabe betraut worden ist. Sie
sammelt die Truppe zunaechst bei Gallys!
Gloria Darpatia!
(Wenn Ihr einen Eurer Helden in die darpatische Armee eintreten
lassen wollt, um ihn aktiv am Kampf gegen Borbarads Horden
teilnehmen zu lassen, dann schickt mir doch eine Kopie des
Charakterblattes und eine kurze Beschreibung seiner Person. Ich
melde mich bei euch, und wir werden sehen, was die Zweimuehlener
Uhlanen bewirken koennen.
Markus Klocke, Siebenbuergenstr. 91, 46049 Oberhausen,
MistelLu@aol.com.)
Aus dem Reiche Rauls - Arkane Morde: missglueckter Anschlag auf die Redaktion des
Adels-Breviers:
Nach der Berichterstattung in den beiden vorhergehenden Brevieren
war nun die Redaktion selbst Ziel magischer Attacken. Nur dem
Zufall ist es zu verdanken, dass es diesmal nicht zu einem
Todesfall kam.
Gerade wollte der Bote die ihm anvertraute Sendung an die
Redakteurin uebergeben, doch das waechserne Siegel verfing sich
an einem Knopf seines Wamses und brach. Justament rang er nach
Atem. Die Haende hatte er an den Hals gelegt, als wenn es eine
Umklammerung zu loesen gaelte. Er hustete und spuckte und in der
Annahme der anwesenden Haushofmeisterin, der Bote habe sich
verschluckt, reichte sie ihm einen Becher Wasser.
Einen winzigen Augenblick - waehrend er den Inhalt des Bechers
leerte - entspannten sich seine Zuege, als waere ihm Linderung
und Atem verschafft worden. Als seine Luftnot itzo wieder
einsetzte, wurde der Redakteurin die Art des Zaubers deutlich,
die auf dem Siegel gelegen haben musste. Eiligst fuehrte sie
den Mann hinab in die Kueche.
Er war kaum mehr in der Lage, der seltsamen Anweisung Folge zu
leisten, als sie dort ankamen. Ebenso gering war sein
Widerstand, als man ihm den Kopf in einen Eimer Wasser steckte
und zum Verbleib zwang. Was unter anderen Umstaenden zum
Ertrinken gefuehrt haette, loeste hier die Atemnot und rettete
dem Boten das Leben.
Wie bereits berichtet lag auf dem Siegel ein Applicatus. Statt
einer maechtigen Version des druidischen Zaubers Atemnot war
darin jedoch eine elfische Formel gespeichert, die dem Anwender
das Atmen unter Wasser ermoeglicht. Im Trockenen angewendet
erleidet man schwere Luftnot.
Unter diesem Aspekt erscheint es besonders grausam, dass die
ersten Opfer in Fasar und Rashdul gewaehlt wurden, wo nicht nur
der Zauber weitgehend unbekannt, sondern auch der Vorrat an
grossen Wassermengen gering ist.
Ew. Spektabilitaet Sarim al Jabar von der Bannakademie zu Fasar
bestaetigte inzwischen die Vermutung der Brevier-Redaktion
ueber die Art des verwendeten Zauberspruchs. Alljenen, die sich
von der Gefahr verzauberter Briefe bedroht fuehlen, sei
angeraten einen Eimer Wasser und eine Glocke beim Oeffnen der
Sendungen parat zu haben.
Mit einem einzigen Gefaess Wasser ist es naemlich nicht getan,
da der Vorrat an Luft in der Fluessigkeit offenbar begrenzt ist.
Mit der Glocke sei dann eiligst um Hilfe gerufen, denn der
Erhalt des Lebens erfordert unablaessiges Nachfuellen.
Aus dem Reiche Rauls - Hochzeit in Aiwiallsfest:
Am 1. Travia des Jahres 28 Hal fand weitab der Dunkelheit im
Albernischen eine Hochzeit statt. Der Baron Targuin ui Stepahan,
bekannt als Heisssporn unter den jungen Adligen Albernias, trat
in den Traviabund mit der Jungfer Guinwyfar Fenwasian, Tochter
des alten Barons zu Aiwiallsfest. Geladen waren alle tobrischen
Fluechtlinge, die es nach Albernia verschlagen hatte. Und viele
kamen in den tiefen Farindelwald zum Kloster Barras-Gorbals
gefahren, nachdem sie diese Kunde vernommen hatten.
Die adligen Gaeste der Nachbarbaronien kamen allerdings erst so
richtig ins Staunen, als zwischen ihnen ein Getummel von Kobolden
aufkam, die in Ringelreihen durch die Klostermauern hindurch
tanzten und schliesslich der Gesellschaft den einen und anderen
Streich spielte, fand sich doch die adlige Herrschaft desoefteren
nackt dastehen und der Musik folgen, die aus den Tiefen des
Farindelwaldes und den Zinnfloeten der Bevoelkerung des nahen
Dorfes Barras zu ihnen drang.
Das war ein deftiges Treiben und Erroeten fuer Adlige und
Gemeine, ohne das jedoch solch straefliche Dinge geschahen, wie
man sie nur aus dem al'anfanischen kennt. Dennoch hatte nicht
Travia, sondern auch Rahja eine wahre Freude daran. Und man mag
damit schon zufrieden sein, als es noch heisser wurde.
Die Sonne war kaum untergegangen, als ein Reiter aus Glas Cuill,
dem Hauptort der Baronie, seinen Weg ins Kloster fand. "Feuer",
schrie er, "Dun Fearn, der Sitz der Baronie brennt." Das
ekstatische Treiben hatte mit einem Mal ein Ende. Ein Zittern
ging durch den Baron und seine frisch Angetraute. Brueder und
Schwager sassen sofort auf und ritten von dannen, fanden kaum
eine Stunde spaeter nur noch niedergebrannte Mauern vor, die
selbst vor dem Efferdtempel am Feenteich nicht haltgemacht
hatten.
Tief bedrueckt ueberbrachte Firnaghan ui Stepahan diese
Nachricht seinem Bruder und fand die Gesellschaft schon wieder
in einem bunten Treiben vor. Blauweisse Faehnchen flogen durch
die Luefte. Die gemeinsame Farbe von Albernia und Tobrien war
gehisst worden, nachdem ein weiterer Reiter keuchend aus dem
Osten eingetroffen war und die frohe Kunde verbreitete:
"Ilsur ist frei. Sie haben es zurueckerobert!"
"Bei Ifirn." Ein Staunen ging durch die Masse und der
nachdenkliche Baron war wiedererweckt worden. "Ein Unheil kam
wohl ueber uns, welches ein schlechtes Zeichen in einer solchen
Nacht ist, dolch welch besseres Zeichen kann ein Glaeubiger
Rondras in einer solchen Nacht erhoffen als den Sieg in der
wichtigsten Schlacht gegen schwarze Schergen. Heil Rondra! Heil
Ifirn! Heil Travia! Es lebe das Neue Reich...", beendete er
unerwarteterweise die schlechte Laune. Ingerimms Zorn mag in
Glas Cuill gewohnt haben, doch des Praios Licht schien selbst in
der Nacht heller als seine Flammen.
Aus dem Reiche Rauls - Erste Kartoffeleinfuhr in der Baronie Gemhar:
Es ist Baron Tuachall von Gemhar zu Niallyn zu verdanken, dass
heuer die erste gemharsche Kartoffelernte eingefahren werden
konnte. Bereits im Tsa 27 Hal hatte seine Hochgeboren Saatgut
dieser edlen und doch so genuegsamen Knolle in Havena und Nostria
einkaufen lassen. Nach dem Gewicht der eingebrachten Lieferung im
spaeten Phex muessen die Setzlinge rund 2000 Dukaten gekostet
haben.
Um so erstaunlicher fuer Land und Leute, dass die teuren
Kartoffeln nicht ausschliesslich auf den edlen Feldern gesetzt
wurden, sondern unter grossem Aufwand an die Bevoelkerung
verteilt wurden. Besonders bevorzugt wurden hier kleine und
mittlere Hoefe. Die drei Gueter, die Gemhar sein eigen nennt,
liess der Baron bewusst von einer Belieferung aus. Angeblich soll
er der Dame Cellie Monnahan gegenueber geaeussert haben, dass sie
ihre Kartoffeln mit der eigenen Geldkatze erstehen koennte.
War im Fruehjahr noch ungewiss, was der Baron sich von der neuen
Frucht erhoffte, - denn nebst der Beschaffung schlug auch die
Pflanzung schwer zu Buche, musste doch das gemeine Volk von Sinn
und Zweck der ortsfremden Kartoffel ueberzeugt und die Aussaat
ueberwacht werden, damit die Knollen ihren Weg in die Scholle und
nicht in den Kochtopf fanden - jetzt nach der Ernte ist der
Erfolg gewiss.
Die Kartoffel schlug gut an auf dem Boden der Baronie und ihre
Ertraege sind reichlich. Der Bauersmann kann Firuns Kaeltehauch
ohne Schrecken entgegen sehen, denn die Kartoffel wird alsbald
seinen Bauch und auch seinen Geldbeutel fuellen.
Die reichliche Ernte wird gesammelt und unter grossem Aufwand
ueber den Gemhar nach Elger und Nostria im Westen und Fairnhain,
Harmlyn bis Winhall verschifft, von wo es mitunter seinen Weg
ueber Ambelmund, Ortis und Aran nach Honingen finden mag.
Kleinere Lieferungen gehen mit dem Wagen auf die Maerkte von
Bockshag und Bredenhag.
Der erste Schritt zu einem neuen Wohlstand ist in Gemhar gemacht
worden - und Volk wie Adel profitieren davon. Moegen die
naechsten Jahre unter aehnlich praechtigem Segen Peraines
gedeihen.