Vinsalts DSA-Ticker

Aktuelles Im Gespräch Rezensionen Aventurien-Kurier

Die aventurischen Nachrichten des Adels-Breviers von Bjørn Jagnow findet man auf diesen Seiten. Wer hier aventurische Mitteilungen versenden möchte, sollte sich direkt an Bjørn Jagnow wenden.

Adels-Brevier 37:

Aus dem Reiche Rauls - Replik auf die Replik des Herrn Ludeger von Rabenmund:
Mein lieber Ludeger, was mischt Ihr Euch jetzt eigentlich ein?
Da wir beide vor geraumer Zeit Seite an Seite in Tobrien waren, sind wir ja alte Waffenbrueder, und wissen genau, was wir voneinder zu halten haben. Ich weiss, die einstgewesene Exkursion ist Euch ein wenig genierlich zu remembrieren, doch sagte ich bereits damals, guter Freund, dass ein Held ein Held bleibt, gleich ob er jetzt in Wehr aus Feindesland zurueckkehrt, oder durch ein Malheur in den wappenbestickten Unterhosen seiner Familie, wofuer Ihr ohnehin nichts konntet.
Nun macht Ihr mich allerdings ein wenig curios, Ludeger, ist man's in Almada ja nicht gewoehnt, dass ein Junker, den man schief ansieht, gleich die ganze Provinz rebellisch macht, wie in diesem Fall, und wie ich Eurem Wort entnehme, angefangen von Euch ueber alle Haeuser der Rabenmunds bis hin zur erlauchten Fuerstin! Da ist Euch jedoch ein Malheur misslaufen, kann ich's mir schwer imaginieren, dass Ihr auch fuer den Vogt Almadas sprecht, der ja wohl auch ein Rabenmund ist. Da solltet Ihr - so rat ich's Euch klug - diesen Verwandten in futuro explicito ausschliessen, da's sinnhafter klingt, und Ihr sicher noch einen anderen passenden Verwandten von Influenz ersatzweise auftreiben koennt.
Doch wie gesagt, Ihr macht mich neugierig, denn was macht den Junker nun so importante? Ist er Euer Kegel, Euer Muendel oder Euer Bube? Ihr muesst mir darauf nicht respondieren, weiss ich ja selbst, dass die Frage indiscreto ist. Nun, Ludeger, da Ihr ja mein alter Waffenbruder seid, und Euch der Junker offenbar sehr teuer ist, habe ich Euretwegen verfuegt, dass er nicht mehr wegzupruegeln sei, falls er sich an mich heranamoebisiert. Statt dessen soll ihm nun eine Goubernante besorgt werden, die ihn so lange verhaetscheln soll, bis sich jemand um ihn kuemmern kann. Ich hoffe, das ist Euch recht?

Was mich wundert, dass auch Ihr, ein Herr von Bildung, dazu des Lesens maechtig, wenn ich mich nicht irre, so uneinsichtig seid.
Ihr wisst genau, wieviel almadanisches Blut in den letzten Jahren vergossen wurde, sei's im Krieg gegen Euren Verwandten oder durch seinen Verdienst - die Kopfgelder, die er auf uns aussetzte, Ihr werdet Euch erinnern - sei's im Krieg gegen den Ork, den dreisten Herrn Kalmann, vor dem Ihr ja verschont bliebt, oder juengst bei der tobrischen Exkursion. Falls Ihr's nicht wisst, kann's ich Euch ja in besseren Zeiten bei einem guten Glas berichten, was sich vor Vallusa zutrug, und wieviel meiner braven Reiter nach der Bataille zu betrauern waren, dito vom Schaden, den meine almadanischen Brueder auf der Jagd nach der Hyaene Rakolus an Leib und Seele nahmen.

Ihr sprecht von Unheil, dass ich angerichtet haette, Ludeger.
Das macht doch nun wundern. Seht Ihr, Euer Schuetzling mag mit einem anderen Junker streiten, wie er will, nur soll er's nicht so darstellen, als zaehlten unsre Toten nichts, als waere das Blut des Westens feil wie Wasser. Will ich ja nicht den Hinterbliebenden entgegentreten, sagend: "Trauert, Kinder, betrauert Eure Toten, den ausser Euch schert's niemand."
Wieviel der Rotzluemmel tatsaechlich Schaden stiftet, moegt Ihr daran ersehen, dass nicht nur Almada sich ueber ihn empoert.
Der Herr von Kyndoch in den Nordmarken mag ihn nun auch nicht mehr leiden. Ihr wisst, sein Vater, ein tapferer Fuehrer im Krieg gegen Euren Verwandten, verlor erst juengst sein Leben im Kampf gegen den Unheiligen.
Doch ein wenig, Ludeger, habe ich die Impressio, dass Ihr einem kleinen Almadaner Baron mit Eurer maechtigen Verwandtschaft drohen wolltet? Was erwartet Ihr, dass ich nun desparato greine?
Ich tat's doch auch nicht, als Euer Verwandter auf meinen Kopf, wie jenen meiner Freunde, einen Preis auslobte? Wofuer - soweit ich mich erinnere - von all jenen, die dem Junker tapfer nun zur Seite springen, niemals einer um Verzeihung bat.

Uebersandt von Danilo von Cres, Commandante der Almadaner Reiter im Stab des Reichsbehueters, khwitzko@vossnet.de - Karl-Heinz Witzko

Aus dem Reiche Horas - Blutfehde zwischen Mantrash und Kullbach:
Die Ereignisse in Bomed und dem Yaquirbruch ueberschlagen sich weiter. Wer gehofft hatte, nach der Vampirplage und der Besetzung Mantrashs werde sich die Lage endlich beruhigen, der sieht sich nun leider getaeuscht.
Doch der Reihe nach: Signore Horasios Soldlingsvolk hatte sich Anfang Efferd aus Coriolenne aufgrund der Rueckkehr Don Vascals zurueck nach Kullbach begeben. Spaetestens seitdem war es still um den rondrianischen Signor Horasio geworden, von dem manche sagten, er bliebe aus Scham auf seinen Landguetern. Nur vereinzelt hoerten die umliegenden Signori von ihm.
Es war der Cousin des Signors, Esq. Jolion v. Lunar-Marvinko, der den truegerischen Leibsecretario Esq. Jezcaraldo v. Clastumeia entlarvte. Dieser hatte den Signore naemlich mittels Gifte ans Bettlager gebunden und eigenhaendig die Geschaefte der Signorie uebernommen.
Esq. Jolion bannte den Verraeter Mitte Hesinde aus Kullbach und machte sich daran, die von Clastumeia angerichteten Schaeden schnellstmoeglich wieder gutzumachen. Ihm zur Seite standen Angus v. Marvinko, ein in dem fernen Weiden aufgewachsener Cavalliero der Familie und Esq. Cindran Berisac-Sirensteen, der nach seiner Acht in Yaquirbruch nun in Kullbach als Siegelbewahrer dient.
Peraines Segen fiel derweil auf Seine wohlgeborene Ehrwuerden Horasio herab, sein Zustand besserte sich, so dass man sich entschloss das Jagdfest Anfang des Mondes Firun durchzufuehren. Esq. Jolion unternahm inzwischen weiteres: Er stellte Esq. Jezcaraldo auf dem shumirer Boronanger und bezwang ihn in einem Duell aufs zweite Blut. Einige Tage spaeter gab er oeffentlich die Verwandtschaft mit der Jungfer Elwene zu Rosenfeld aus der nordmaerkischen Baronie Meilingen bekannt. Er selbst habe die Verbindung waehrend seiner Untersuchungen im silaser Hesindetempel entdeckt und sich bereits mit der Jungfer kurzgeschlossen. Sie werde Mitte Firun zu einem Besuch nach Kullbach kommen.
Zuvor hatte Esq. Cindran in Veliris die Villa Morientello erstanden, denn es war Signor Horasios Begehr sich einer Therapie beim dort ansaessigen Medicus Penilla zu unterziehen. Dann, zum ersten Firun, erreichten die geladenen Gaeste die Villa Gugelietta. Da war die Gesandtschaft Veliris', angefuehrt von Baronet Ariano Sâl v. Treuffenau-Veliris und begleitet von Baronessa Rahjina, mit ihnen angereist war auch Signorita Tsadanja, die Verlobte des siechen Signors. Im Namen ihres Vaters wuenschten die baroenlichen Kinder dem Signor gute Besserung und ueberreichten ihm einen rondrianisch gezierten Silberpokal mitsamt vier fein geschliffenen Kristallglaesern.
Da war auch Seine Hochgeboren Ulim Marciero v. Selzin-Haderin, der in ritterlicher Gewandung mit Gemahlin und neugeborener Tochter angereist war. Gerade erst die fuenf Monde zaehlende Ardare Elissa war oftmals Zentrum allgemeiner Erheiterung. Der Bergkoenig und Gransignore Gorfar hatten seinen Sohn Goryan in Begleitung anderer Erzzwerge gesandt. Besonders herzlich gruesste Don Horasio seinen eigenen Cousin aus sikramer Hause, Comto Moralleno v. Marvinko, der Erbprinz der Landgrafschaft, ueberbrachte beste Gruesse von seinem Vater.
Doch auch Edelleute, die sich zum Bund des Adlers zaehlen, waren anwesend: Comtessa Yanis v. Felsfelden, Signorino Rondrigo ya Schwarzenstamm de Solstono und auch Signore Vascal ya Berisac.
Seine Wohlgeboren Erlan v. Irendor war es Geruechten zufolge gewesen, der den Mantrasher bewegt hatte ueberhaupt das Fest zu besuchen, allerdings wuerdigten sich Don Horasio und Don Vascal keines Blickes, was von einigen durchaus als schlechtes Vorzeichen erkannt wurde.
Bemerkenswert war jedoch Peraines gesegnete Hand der Baronessa Rahjina, denn waehrend die anderen Adelsleut' noch unter der Fuehrung Esq. Jolions im nahegelegenen Waeldchen Morollio auf Vogeljagd waren, da vertrieb sie den Siechgeist aus Don Horasios Corpus. Wie ueberrascht war die Gesellschaft da, als Don Horasio bei ihrer Rueckkehr von seiner argen Besserung berichtete.
Drei Praioslaeufe dauerten die Festivitaeten an, dann verabschiedeten sich alle Besucher aus Kullbach und reisten auf ihre Laendereien zurueck. Noch in derselben Nacht verfassten Signor Horasio und Esq. Jolion auf der Veranda im Lichte des Madamals eine Botschaft an den pertakiser Bund des Adlers.
Horasio diktierte seinem Vetter es dauerten ihn die haeufigen Streitigkeiten, besonders der Kampf um den Baronstuhl von Shumir solle unblutig beendet werden. Zwar wich er nicht vom Anspruch seiner Verlobten ab, doch grundsaetzlich zeigte er sich zu Verhandlungen bereit.
Kaum war das Angebot publik gemacht, traf in Kullbach schon Antwort ein - aus Mantrash. Signor Vascal lehnte Don Horasios Worte vollends ab, sprach ihm die Rechtmaessigkeit der Weihe ab und beschimpfte ihn mit heftigen Toenen. Er nannte den Kullbacher einen Handlanger Seiner Hochgeboren Ariano v. Treuffenau-Veliris und meinte jener sei ein Rechtsbeuger, der das Wort Praios stets zu eigenen Gunsten auslege. Am Ende folgte die kaum noch noetige Fehdeerklaerung an das Haus Kullbach.
Auf der Villa Gugelietta war man verstoert und entsandte Esq. Jolion umgehend nach Kuslik, um dort die rechtlichen Mittel zu pruefen. Man hatte zwar mit einer Klage Vascals vor dem Horas-Hof betreffs der ungluecklichen Ereignisse in Mantrash gerechnet, doch die alte Fehde von Seiten Vascals wieder aufleben zu lassen, war nicht einmal im entferntesten in Betracht gezogen worden.
In Kullbach war man also tatenlos, doch nicht in Veliris. Seine Hochgeboren antwortete den Mantrasher prompt und rief Vascal auf, von der Hetze wider ihn und Don Horasio zu lassen. Er bot gar Aussprache in Unterfels an, schliesslich veraergere ihn das im argen liegende Verhaeltnis der Haeuser Treuffenau und Berisac, zum Zeichen des guten Willens bot er Vascal sogar die Hand seiner juengsten Tochter Rondrajane.
Kurz darauf reagierte auch Signor Horasios Hofstaat: Man tadelte Signor Vascal und sein Gekeifer mit wahre Argumenten.
Schlussendlich sah man sich gezwungen Don Vascal zu einem Duell zu fordern, das zeitlich jedoch erst in wenigen Monden stattfinden koenne, wenn Horasio seine Gifttorturen auskuriert haette. Er erklaerte sich jedoch auch bereit eine Entschuldigung Don Vascals anzunehmen.
Vascal antwortete noch einmal, er gewaehre Horasio grossmuetig 144 Tage Frist, sich fuer die geschehenen Dinge in Mantrash zu entschuldigen und sie wieder gutzumachen.
Das winterliche Jagdfest des Signor de Mantrash folgte und grosse Teile des yaquirischen Adels erschienen zu feiern und zu jagen in der leidlich geprueften Signorie. Signor Horasio war zwar eingeladen, hatte aber bereits vorher abgesagt, schliesslich wollte er das Fest mit der Fehde zwischen den Haeusern Kullbach und Mantrash nicht belasten.
Doch die Anwesenheit grosser Teile des niederen Adels ausnutzend, entsandte Horasio dennoch Esq. Jolion. Dieser verlas vor den versammelten Gaesten einen Brief seines Vetters und warf sodann Vascal den Handschuh vor die Stiefel, allgemein kundgebend Horasio fordere Vascal zu einem Duell aufs zweite Blut. Ohne Zoegern nahm der Mantrasher die Herausforderung an und benannte Castor Sirensteen-Berisac zu seinem Sekundanten.
Es scheint also, als entscheide sich in den naechsten Wochen, denn es war Signor Horasios ausdruecklicher Wunsch das Duell alsbald ausfechten zu koennen, die Rivalitaet zwischen den beiden maechtigen yaquirischen Signori.
Moegen die Zwoelfe richten.

Uebersandt von Brabanzio Palini aus der Nachrichtenagentur Nanduria, Fuezi@t-online.de - Felix Füzi