Aus dem Reiche Rauls - Erklärung des Hauses ui Stepahan:
Unser Blut hat sich entgegen anders lautender Gerüchte und Erklärungen nie
mit dem Blut der "ui Bennains" vermischt. Und wir geben beknnat, dass wir
stolz sind, nur das Blut von Löwen in unseren Reihen zu zählen eher als das
Blut der Drachen. Wir sind stolz, Auserwählte der Göttin selbst zu sein, und
nicht jener Horden, die einst brandschatzend über die Ländereien zogen und
keinen Unterschied zwischen Feind und Freund machten.
Und doch wir bewahren unser thorwalsches Erbe und um diesem Ausdruck zu
verleihen, wird in der Baronie Aiwiallsfest noch in diesem Monde ein
Swafnirtempel gebaut werden an der Quelle des Gemhar.
Zudem geben wir bekannt, dass in der Abwesenheit des Barons, welcher noch
heute zur Front in Darpatien aufbricht, um dort den Bregelsaums beizustehen,
die Baronie von Morrigu Ni Leod, Vorsteherin des An-t-Ard-Sheanadh
Innocensus Naomh und Äbtissin des Kloster Barras-Gorbals verwaltet werden
wird, bis der Baron zurückgekehrt ist.
Aus dem Reiche Rauls - Heime für die Waisen des Krieges:
Die Stärkung der Reichsverteidigung bekommt nun eine neue, von
längerfristigen Gedanken getragene Variante.
"Das Elend der Flüchtlinge ist Ansporn für uns, alle Kraft der Verteidigung
zukommen zu lassen, damit die Flutwelle des Unheils nicht auch über unsere
Familien hereinschwappt. Hätte es aber nicht jeden treffen können? Grade die
Kinder leiden am meisten. Die Schößlinge Tobriens haben trübe Augen, in
denen sich der Wahnsinn des Desasters spiegelt, daß sie mit ansehen mußten.
Die Eltern wurden ihnen geraubt. Sollen wir die Zukunft verdorren lassen?
Die Praioskirche sagt: Nein. Die sanften Hände der Therbuniten sollen die
Wunden schließen. Die Fürsorge und die sanften Worte der Noiniten sollen den
Wahnsinn wieder einschlummern lassen. Die Mutterliebe Travias soll mit
Balsam die zerbrochenen Herzen heilen. Der herrliche Schein des Idealfanals
soll den Glanz der Hoffnung wieder erwecken, damit die Opfer nicht zu Tätern
werden, sondern zu Helfern, Rettern und Beschützern."
So schreibt der Inquisitor Celesto Custodias. Der Bau solcher Horte
zukünftiger Stärke wurde zu Rommilys und zu Singersberg in Gemhar anvisiert
und die Praioskirche rechnete vorab mit der Einwilligung Darpatiens durch
Hilfe von Truchseß Ludeger von Rabenmund und sowie der Zustimmung des Barons
Tuachall.
Therbuniten und Noiniten haben sich erfreut über diese Initiative gezeigt,
noch bevor die Absprache mit den betroffenen Lehnsherren vollzogen war. Bald
kam aber auch die Zustimmung aus Rommilys und Gemhar, wo ohnehin gerade die
Errichtung eines Praiosschreines in Planung befindlich ist. Hochgeboren
Tuachall stellt auch die Erstausstattung des Heimes sowie den Unterhalt
einer Lehrperson zur Verfügung, welche die aufgenommenen Kinder in die
Wissenschaften des Geistes sowie die Geschichte und Landeskunde ihrer neuen
Heimat einführen soll.
In Rommilys soll also eine Volksküche, ein Lazarett der Therbuniten,
Schlafsäle für die Waisenkinder, Unterrichtsräume, Betreungsstuben der
Noiniten, Unterkunft für Travias Ammen und die Praiosscolaren entstehen.
Mithin rechnen wir mit einem großen Hauptgebäude und einigen
Wirtschaftsgebäuden. Das Hauptgebäude stellt das wohltätige Darpatien zur
Verfügung. Übriges werden Freiwillige errichten, von welchen der Inquisitor
schreibt:
"Die tobrischen Flüchtlinge werden sich glücklich schätzen, sich ihre
Verpflegung zu verdienen. Wer künftig bei einer Familie, deren
leistungsfähige Mitglieder in unseren Arbeitskommandos beschäftigt sind, von
'Durchfüttern' spricht, der sei hart zu strafen.
Wer sich von den Gästen grundlos weigert, an dem großen Werk, welches die
Reichskirche zur Landesverteidigung und zur Genesung des Reiches unternimmt,
teilzunehmen, obschon er berufen wurde, der entlarvt sich als Sympathisant
Feindverräters. Es sei den zuständigen Organen empfohlen, diese subversiven
Subjekte durch Erhängen zum Tode zu bringen, denn in dieser prekären
Situation fehlt oftmals die Zeit, auch noch Saboteure zu ernähren und zu
betreuen. Denn wer als ein gottloser Ketzer könnte sich in dieser schweren
Zeit sich der Prüfung verweigern und den Ruf Gottgebieters verleugnen?"
Zugang zu den Steinbrüchen wird die Landesmutter bzw. der Landesherr
gewähren. Bei Singersberg in Gemhar, unterhalb des neu errichteten
Praiosschreines, wird gleichfalls verfahren.
Für die Verpflegung, für den Bau und Umbau der Einrichtungen und für die
Beschäftigung der traviagefälligen Ammen und der Praiosscolaren bittet der
Inquisitor Celesto Custodias nun um Spenden. Und leert vorab die
Privatschatulle für dieses Werk in dem Wissen der Vorbildfunktion seines
Amtes.
Wenn sich die Lage normalisiert, dann werden auch gerne andere Waisen in die
Obhut der Schwingen Praios geschlossen.
Aus den freien Landen - Neuer Hetmann in Muryt:
In der 1200-Einwohner-Stadt am Hjaldingolf gibt es einen neuen Hetmann. Der
Hjalding der Stadt hat Torben Swafnildson vom Farseesson-Wellenbrecher Otta
zum neuen Hetmann Torben Farseesson zu Muryt ernannt. Die Wahl gilt auf
Lebenszeit, der Hjalding behält sich aber vor, den Hetmann bei schlechter
Führung der Amtsgeschäfte wieder abzusetzen. Die erste offizielle Aktion des
neuen Hetmanns wird es beim Stapellauf der Potte "Seeteufel" am nächsten
Erdstag geben; er soll das Schiff mit einer Flasche Premer Feuer seinem
Besitzer, der Reederei Dinkel & Meer geben und Efferds Segen und Swafnirs
Beistand für das Schiff erbitten. Die "Seeteufel" soll dem Hochseehandel mit
Havena dienen.