Aus dem Reiche Rauls - Kein darpatischer Geheimdienst in Albernia:
Heftig widersprochen wurde in Rommilys einer Meldung im "An Ard
Mhaor" ("Der Herold"), der albernischen Provinz-Gazette. Dort
wurde mehrmals der Eindruck erweckt, dass sich Agenten der
Fuerstlich-Darpatischen Erkundungs-Abteilung in der Baronie
Gemhar aufgehalten haetten und sich dort sogar an Befragungen
der Bevoelkerung teilgenommen haetten. Sogar auf dem Titelblatt
stand dies zu lesen.
Im Hauptquartier des darpatischen Geheimdienstes in der
Capitale des Fuerstentumes wurde dem Bericht widersprochen.
"Es befinden sich keine Agenten ausserhalb darpatischen
Territoriums" sagte Zoe Landt-Edle von und zu Altbergen,
Praefektin des Geheimdienstes und Stellvertreterin des
Truchsessen Ludeger von Rabenmund in seiner Funktion als Leiter
der FDEA. "Irgendjemand hat wahrscheinlich ueberreagiert beim
Besuch seiner Hochgeborenen Exzellenz in Gemhar. Der Truchsess
fuehrt den darpatischen Geheimdienst und vermittelt zwischen
Inquisition und Baron...schon kommt das Geruecht auf, Agenten
waeren daran beteiligt. Dem ist natuerlich nicht so, was hat
ein darpatischer Geheimdienst ausserhalb der eigenen Provinz zu
suchen? Nein, wahrscheinlich hat man Mitarbeiter der KGIA bei
der Feldarbeit beobachten koennen."
Von Seiten der KGIA konnte noch keine Stellungnahme
entgegengenommen werden.
Aus dem Reiche Rauls - Aberacht auf Radulf, ehemals Ritter vom Tiefen See:
Wir, Hartuwal Gorwin vom Grossen Fluss, auf Geheiss des des
Kaisers und seines Reichsbehueters Kanzler des Reiches, und
durch Gnade der zwoelf Goetter Erbprinz der Nordmarken,
verhaengen hiermit und ohne Verzug, die Aberacht ueber Radulf,
ehedem Ritter vom Tiefen See.
Die Frist der vier Wochen ist verstrichen, in der Radulf seine
Reue bekennend seinem Richter sich selbst haette vorfuehren
koennen.
Radulf bleibt rechtlos, titellos und unter alle Staende
verwiesen. Sein Hab und Gut verfaellt auf alle Zeit der Fronung
und moege durch die Lehnshoheit eingezogen werden.
Radulf, friedlos und vogelfrei, soll von jedermann und jederfrau
verfolgt und bestraft werden. Sein Toeten ist busslos, es wird
mit 1000 Silberlingen belohnt.
Wer dem Geaechteten Speis oder Obdach gewaehrt, faellt selbst
unter die Acht.
Wer ihm zur Flucht verhilft oder ihm zur Hilfe eilt, faellt
selbst unter die Acht.
Wer seiner habhaft wird und ihn nicht toetet noch ausliefert,
verfaellt unter die Acht.
Wer das Wort freundschaftlich an ihn richtet und seiner gedenkt
wie einem reichstreuen Manne, faellt selbst unter die Acht.
Die Aberacht gilt in allen Teilen des Reiches, kein Platz und
kein Ort moege dem Radulf Frieden gewaehren. Die Aberacht kann
nur aufgebhoben werden durch die besondere Gnade des Kaisers,
von keinem anderen derischen Gerichte.
Mit dem Bann verhaengt das Zwoelfgoettliche Konzil den Grossen
Bann, das schreckliche Anathema, ueber Radulf.
Er darf fortan keinen Tempel mehr betreten und wird nicht
gemaess den Riten der Zwoelfgoetter begraben werden.
Kein Tempel und kein Heiliger Ort moege durch ihn besudelt
werden, durch ihn, der den Zwoelfen frevelte, indem er den Gang
der gerechten und praiosgefaelligen Ordnung stoerte und derer
laesterte und hohnlachte und sich nicht reumuetig zu Kirchen
und Reich zurueckwandte.
Fortan moege sein Name und seine Herkunft der Damnatio Memoriae
anheimfallen. Keiner moege mehr seinen Namen im Munde fuehren
und ihn beim Namen anrufen.
Gegeben auf Burg Mersingen, am fuenften Tage des Ingerimm
28 Hal.
Aus dem Reiche Rauls - Caillinnis Herlogan zurueckgekehrt:
Die juengere Schwester der Baronin von Niederhoningen, Ihrer
Hochgeboren Rahjalyn Herlogan, wurde am 18. Phex mit grosser
Freude auf Schloss Andoain begruesst. Im Jahre 19 Hal befand sie
sich auf dem Weg zum Ort ihrer Knappschaft, der Baronie
Bockshag, als sie und ihr Geleit in der Naehe von Bredenhag von
Aufstaendischen ueberfallen wurde, Dame Caillinnis verschwand
dabei spurlos. Eine sofort eingeleitete Untersuchung verlief
ergebnislos, die Wirren des Buergerkrieges erschwerten die
Suche, die gefassten Uebeltaeter bestritten standhaft, die
Vermisste verschleppt zu haben.
Anlaesslich des kuerzlich verstrichenen einundzwanzigsten
Tsatages der Vermissten und eingedenk der in zwei Jahren
verstreichenden Frist, nach der ihre Schwester fuer tot erklaert
wuerde, hatte Ihre Hochgeboren Rahjalyn einige tapfere und
edelmuetige Recken beauftragt, die Suche nach ihrer Schwester
neuerlich aufzunehmen.
Erfolgreich kehrten diese nun zurueck, die genauen Umstaende
wurden jedoch noch nicht kundgetan. Ein eingehender Bericht
folgt, die Verfasserin dieses Berichtes ist bemueht, von den
tapferen Recken selbst Informationen zu erhalten, um dem
geneigten Leser umfassend Kunde tun zu koennen.
Ihre Hochgeboren Rahjalyn liess verkuenden, dass ihre Schwester
im Rahmen des bevorstehenden Saatfestes zur Edlen von Ainhoa,
traditionell der ersten Person in der Thronfolge der eigenen
Domaene, erhoben werde, denn solange Ihre Hochgeboren
unverheiratet und ohne Kinder bleibt, wird Dame Caillinnis Erbe
sein. Es wird erwartet, dass in den naechsten Wochen und Monden
zahlreiche Anfragen aus den hohen Haeusern unseres schoenen
Albernias und des Neuen Reiches Ihre Hochgeboren erreichen
werden, die Hand ihrer Schwester zu erbitten.
Aus dem Reiche Rauls - Bund zwischen den Haeusern Rabenmund und Gemhar?
Waren es anfangs noch vorwitzige Vermutungen, die aus
regelmaessigem Botenverkehr zwischen dem Schloss Niallyn und den
Haeusern der Rabenmunds vorgreifend Entwicklungen erahnten,
scheinen sich diese nun zu verfestigen.
Der Druck auf den ledigen Baron von Gemhar einer baldigen
Vermaehlung anzustreben scheint erste Zweige von frischem Gruen
zum Spriessen zu bringen: dieser Tage war die Junkerin Edeltraut
von Rabenmund (ae.H.) mit ihrem Gefolge auf dem Schloss Niallyn
eingetroffen und seine Hochgeboren empfing sie in allen Ehren.
Der ansonsten wortkarge Baron schenkte ihr hierbei deutlich
Aufmerksamkeit und es ist geplant, dass er sie auf ihrer
Rueckreise nach Dergelsmund begleitet.
Naehere Einzelheiten ueber eine etwaige Vermaehlung sind derzeit
noch nicht bekannt.
Niedergeschrieben von Donar Necht, Vorsteher des Rahjatempels zu
Niallyn,
jagnow@gmx.de - Bjørn Jagnow