Aus dem Reiche Rauls - Drohendes Schisma in Winhall?
Während gen Rahjen an der Trollpforte das Reich und seine Verbündeten
gegen die Heerscharen des Dämonenmeisters antraten, fand im
winhallschen Kloster Barras-Gorbals, gelegen in der Baronie
Aiwiallsfest, ein Disput statt.
Ein Tag zuvor erreichte eine große
Gesandtschaft unter Führung des Legaten Bruder Ato, im Auftrag des
Abtprimus der Innocensier und in Begleitung des Nuntius Aurentian von
der Heiligen Kirche der Mutter Travia, der gerüchteweise vom Erhabenen
Paar höchstselbst entsandt wurde, das Kloster. Beschützt wurde die
Kommission durch 20 Reiter der "Zweimühlener Ulanen" (VI.
Fürstlich-Darpatische Leibschwadron des Fürstlich-Darpatischen
Leibregiments "Lange Schwerter des Grafen Merwan von Wehrheim")
Ihrer Allertraviagefälligsten Durchlaucht, der Fürstin von Darpatien.
Allerdings ritten diese tapferen Streiter nicht im Auftrage
Darpatiens, sondern im Namen der Kirche Travias, kenntlich gemacht
durch eine breite orangene, mit Gänsemotiven versehene Schärpe über
dem Rüstzeug. An der Grenze zu Albernia wurde die Kommission durch
weitere 5 Ulanen der "Roten Lanze" und seiner Exzellenz, dem
Cron-Konsul Helmbrecht II. von Rabenmund, dem darpatischen Botschafter
in Albernia, empfangen, wobei sich letzterer dem Zug als Beobachter
anschloss.
Die Einsetzung der Kommission wurde nötig, da seit einiger
Zeit Meldungen und Nachrichten von separatistischen Bewegungen, sowie
reichs- und zwölfkirchenfeindlichen Umtrieben aus der Baronie und dem
Kloster die Ordensführung beunruhigen. Es mag wohl an Travias Güte
und Einfluss liegen, dass es zu keinerlei aggressiven Handlungen
seitens der Separatisten kam (es wurden Sabotage- bzw. Racheakte
befürchtet), sondern die Krieger ruhig am Fusse des Klosters, einer
ehemaligen Burg, lagern konnten, und die Kommission ungestört ihrer
Arbeit nachgehen konnte.
Die Untersuchungen durch den Legaten Travinian und die geheimen
Botschaften treuer und aufrichtiger Ordensmitglieder veranlassten den
Abtprimus in Weißenstein, trotz der nahen Bedrohung durch den
Dämonenmeister, sich der Vorfälle anzunehmen. Die einberufene
Kommission ist beauftragt, im Namen und mit Vollmacht des Abtprimus
und der Erhabenen zu Rommilys, vertreten durch Bruder Ato und den
Nuntius Aurentian, vor Ort sich über die Zustände im Kloster zu
informieren und die notwendigen Maßnahmen zur Wahrung der Gebote der
Kirche und des Ordens im Namen Travias einzuleiten. Konkret suchte man
bei den Untersuchungen nach Beweisen, dass einige Ordensmitglieder
unter der Führung der jungen Äbtissin Morrig Ni Leod an
separatistischen und reichsfeindlichen Bestrebungen, in Verbindung mit
einer Untergrundbewegung namens "Morchius", Anteil hatten. Als einen
weiteren großen Frevel bezeichnete man eine Ketzerschrift, die
angeblich aus der Feder des Heiligen Innocensus stammt, und die da
lautet "Heimat und Herdfeuer". Man versuchte nachzuweisen, dass das
Buch von der jungen Äbtissin Morrigu Ni Leod verfasst wurde, und als
Schriftwerk der Bewegung "Morchius" diente. Als besonders dreist
bezeichnete man Erschaffung eines falschen Heiligen namens
"Innocensus", den es weder in den Annalen der Innocensier, noch der
Kirche Travias je gab.
Eine gewollte Abspaltung vom Orden der
Innocensier zeigte sich bereits in einer äußerst freizügigen
Übersetzung des Ordensnamens ins Albernische, sowie die Abkehr vom
traditionellen Ordenswappen hin zu einer Vermischung mit dem
albernischen Wappen, ein weiterer Hinweis auf die separatistischen
Umtriebe. Leider verweigerten die Äbtissin und die fehlgeleiteten
Ordensmitglieder trotz mehrmaliger Bitte und Aufforderung jegliches
Eingestaendnis, Reue und Buße. Allerdings zeigte sich die Äbtissin
bereit, ihren Sachverhalt dem Erhabenen Paar zu Rommilys darzulegen
und sich dort zu rechtfertigen.
Als Interimsabt wurde Boffin Riagoch
von der Aebtissin eingesetzt und von den hohen Gesandten des Ordens
bestätigt. Er gilt als freundlich und gemäßigt. Ihm zur Seite
gestellt wurde von der Ordensleitung die Geweihte Morgana LeFay, die
dem neuen Abt zwar weisungsbefugt ist, jedoch nur im Falle von
weiteren separatistischen Umtrieben in das Geschehen innerhalb der
Klostermauern eingreifen soll. Nach der Anhörung in Rommilys werde
dann über die weitere Verfahrensweise mit dem "rebellischen" Kloster
entschieden.
Somit brach dann nach einigen Tagen die Kommission,
gemeinsam mit der Äbtissin Morrigu Ni Leod, wieder zur weiten Reise
nach Rommilys auf.
Natürlich hofft die Ordensführung, dass das Leben im Kloster wieder
möglichst rasch in seine normalen Bahnen gelenkt werden kann, im
reinen Dienste an der Göttin Travia, und gleichzeitig das politische
"Ränkespiel", dass den Grundsätzen der Innocensier fern liegt,
möglichst rasch beendet werden kann.
Neben der Einsetzung der Kommission wurden von der Ordensführung
Depeschen über die Vorgänge an die notwendigen Ämter des Reiches und
der Provinzen versandt, um eine gerüchteweise Verquickung zwischen dem
Orden der Innocensier und der albernischen Untergrundbewegung
"Morchius" zu dementieren.
Aus dem Reiche Rauls - Zwischenfälle in Draustein:
Das Abagund hatte sich noch nie über Dürre zu beklagen, doch in
diesem Jahr scheint es Efferd besonders gut mit den Abagundern
zu meinen. In der Baronie Draustein regnete es seit den
Namenlosen Tagen fast ohne Unterlaß und der Zustand der Felder
und der Weiden in der Heide ist nicht gut. Unweit von Wietaun ist
ein ganzer Hang in den Großen Fluß abgerutscht, wobei
glücklicherweise niemand zu Schaden kam.
Das Volk Drausteins macht derweil die Crumolder Holzfäller dafür
verantwortlich, die vor wenigen Wochen die bekannte und
sagenumwobene Griffanseiche im Gundelwald gefällt hatten. Es sei
der Zorn des Waldes, welcher nun mit diesem Wetter Rache
nähme für den Waldfrevel.
Baron Corrin, mittlerweile von der Schlacht an der Ogerpforte
zurückgekehrt, hatte allerdings Wichtigeres zu tun, als sich um
den Aberglauben der Dörfler zu bekümmern: Zwei seiner treuen
Haagener Ritter konnte er nur tot von der Walstatt mit in die
Heimat führen, er selbst und Rittfrau Gerwen von Haagen trugen
schwere, womöglich bleibende Verletzungen davon und auch das
Gemüt Seiner Hochgeboren scheint sich durch die Schrecken der
Dritten Dämonenschlacht verfinstert zu haben. Dennoch hielt es ihn
nicht lange in den Mauern der heimatlichen Burg. Die Holzdiebe
wurden zu zweitägigem Pranger verurteilt, während er selbst "zu
einer Unterredung mit der Verwandtschaft" gen Anwiallsfest ritt, wie
er sagte.
Allerdings scheint man den Zorn des Drausteiner Volkes
unterschätzt zu haben. Am Morgen der ersten Prangernacht fand
man beide gefassten Holzfäller tot in den Prangerstöcken -
gesteinigt, wie Ritter Curuvan feststellen mußte.
Aventurischer Humor - Wendung der Woche:
An dieser Stelle finden sich unterhaltsame Anekdoten und Witze
aus Aventurien, sowie amuesante Sprueche aus Rollenspielrunden.
Um Mitarbeit wird ausdruecklich gebeten. Entsprechendes Material
bitte an jagnow@gmx.de.
Der Norbarde Atun wird im Wald von Wölfen angegriffen. Er merkt, dass er den
Kampf nicht gewinnen kann. Schwerst verletzt rennt er zu einem Baum, hat
aber Probleme beim Klettern.
In letzter Sekunde probiert er es noch, ob es
leichter ginge, die Axt in den Baum zu schlagen und dann es nochmal zu
probieren... Kurz darauf geht er schon ohnmächtig zu Boden.
Die Wölfe wollen ihn gerade fressen, da werden Sie von Navarion dem Waldelfen
verscheucht.
Atun stöhnt auf: "Ah, ich sterbe."
Navarion lauft auf ihn zu: "Nein, das kann nicht sein! Da muss man etwas tun."
Navarion zieht die Axt aus dem Baum und murmelt: "Haselkraut und..."