Aus dem Reiche Rauls - Heimtückische Morde in Ragath:
Am 7. und am 13. Travia 29 Hal wurden in Ragath ein Novadi und ein Horasier auf heimtückische
Weise und am hellichten Tage mit Basiliskenzungen ermordet. Bisher verlief die Suche nach dem
Täter oder den Tätern ohne nennenswerte Erfolge.
Beide Mordopfer vereinte die gemeinsame Bekanntschaft mit einem almadanischen Händler namens
Hassib de Jassefer aus Ragath, der dort mehr schlecht als recht vom Handel mit Dauerwurst,
Dörrfleisch, Pökelfleisch und Salz lebt. In beiden Fällen wurden die Opfer zu nächtlicher
Stunde auf offener Straße ermordet. Einzige Spur auf den oder die Täter ist bisher eine
schwarze Haarlocke, die der Horasier seinem Mörder ausgerissen haben muß, denn sie fand sich
in seiner leblosen, geschlossenen Faust.
Nachdem bereits im letzten Götterlauf zwei Morde an Liebfelder Kaufleuten aus Vinsalt und aus
Kuslik die almadanischen Gemüter erhitzt hatten, erschreckt es um so mehr, daß die jüngsten
Greueltaten die selbe Handschrift wie die Puniner Morde tragen. Es ist also anzunehmen, daß
zwischen den Ereignissen in Punin und Ragath eine wie auch immer geartete Verbindung besteht.
Damals wurde die abwegige Vermutung aufgestellt, daß die sogenannten Ailinisten hinter diesen
Morden stecken würden, doch wurden der oder die Täter bis heute nicht in Erfahrung gebracht.
Jüngste Untersuchungen, die von Landvogt Ansvin von Al'Muktur angestellt wurden, kamen zu dem
Ergebnis, daß man nicht mehr nur nach den Mördern, sondern auch nach der tatsächlichen
Identität des ermordeten Dom Shenilo forschen müsse, da ein solcher in seiner Heimat nicht
bekannt war. Hinweise sprechen dafür, daß "Signor Federigo v. Shenilo" durch
zwielichtige Geschäfte zu Adel und Reichtum gelangt sei. Wie es weiter heißt, sei der Kusliker
Kaufmann ein Lebemann mit extremen sexuellen Vorlieben gewesen, über die sich unser
Berichterstatter nicht weiter auslassen wollte.
Aus dem Reiche Rauls - Kunde von den Hesindesektierern in den zwölfgöttlichen Landen:
In jüngster Zeit häufen sich an vielen Orten des westlichen Mittelreiches die Indizien für die
Existenz einer ketzerischen Hesinde-Sekte, deren Anhänger spätestens seit 28 Hal als
"Ailinisten" (einmalig auch "Alianisten" genannt) bekannt sind, gemehrt:
Die ersten Hinweise auf Ailinisten in Almada gibt es für Travia 27 Hal, in den Nordmarken für
Peraine 27 Hal und für Windhag für Praios 28 Hal. In der einschlägigen Presse wird jedoch nicht
vor Efferd 28 Hal Bezug auf Ailinisten genommen. Zu dieser Zeit berichtete das Hakonianer
Stifts Blatt #6 auf Seite 6 von der Festsetzung einer liebfeldischen Hesindegläubigen, die
sektiererische Baderituale verübt habe.
Erst im Hesinde 28 Hal erwähnt das gleiche Blatt in seiner nunmehr siebten Ausgabe (auf der
letzten Seite) eine Anfrage des Junkers Bomil zu Kleinau bei der nordmärkischen Inquisition
bezüglich einer ailinistischen Sektierergruppe in Windhag. Hier zeigen sich also erste
konkrete Hinweise auf "Ailinisten" auch in Windhag. Der Abt von Hakons Stift zu
Riedenburg (Baronie Riedenburg) vermutete daraufhin einen Zusammenhang zu einer auffälligen
Häufung für ihn befremdlicher Baderituale, die bereits im Efferd Anlaß zur Arretierung der
genannten Liebfelderin führten.
Mittlerweile glaubte man, Indizien für eine Verbreitung der mutmaßlichen Ketzer in Almada,
Nordmarken und Windhag gefunden zu haben.
Über die Ziele der Ailinisten wurde bisher nur in Erfahrung gebracht, daß sie sich gegen die
gerechte Kirche des Götterfürsten Praios auflehnen [darin decken sich die Beschreibungen des
Stiftsblattes und der "Nordmärker Nachrichten"] und bemüht sind, dem Volk Wissen
und Kampfeskunst zu vermitteln. Zur Verbreitung ihrer Ziele scheinen den Ailinisten sowohl
friedliche wie auch kriegerische Mittel recht zu sein.
Was den Glauben betrifft, so wurde von der nordmärkischen Inquisition in Erfahrung gebracht,
daß sie ihre Gottheit als "Milde Herrin" titulieren. Ihr werden Lotus, das
Madablut der Weiber und der Erguß der Männer zum Opfer gereicht. Nach dem Zeugnis der
"Nordmärker Nachrichten" (s.u.) gesellen die Anhänger einer hesindianische Sekte
aus Almada - gemeint sind augenscheinlich die Ailinisten - der Hesinde zwei göttliche
Schwestern bei, weshalb von einer dreifaltigen Göttin zu sprechen ist. Weiter wird dort über
den Glauben dieser Göttin berichtet, daß man der Tsa und dem Praios ihre Göttlichkeit abspreche.
Das Hakonianer Stiftsblatt #8 (Seite 1) berichtet über eine Wesensverwandtschaft der
"Alianisten" zu verschiedenen Kulten, wie denen von Tsa, Boron, Hesinde oder Rondra.
In seiner #9 hingegen wird den Ailinisten vorgeworfen "überhaupt nicht zwölfgöttergläubig"
zu sein (S. 1).
Über die Zahl ihrer Anhängerschaft wurden bisher noch keine Angaben gemacht, doch fallen im
Hakonianer Stifts Blatt #6 einige Namen von Personen, die als Ketzer genannt wurden:
"Junker Gerion von Grotzing-Langlingen, Graf Ansvin von Punin zu Mukur, ein[...]
Hesindegeweihte[r] namens Tannhaus und ein[...] Firdayon von Falkenhag". In seiner
8. Ausgabe nennt das Hakonianer Stiftsblatt (S. 6) Gerüchte, wonach Junker Bomil v. Kleinau
aus Windhag in Wirklichkeit das Oberhaupt eines ailinistischen Ordens sei, und in #9 (S. 1)
heißt es, daß die Ailinisten offensichtlich versuchen, sich in den Nordmarken festzusetzen.
Dort seien die Ketzer von der Schwarzen Hexe Numu Hinterwalden hintergangen worden (S. 3).
Das Stiftsblatt gibt jedoch keine Hinweise, in welcher Weise dies geschehen sei.
Eine Fehdeerklärung Landvogts Ansvin v. Al'Muktur und zu Punins vom Efferd 28 Hal an den
"sich feige hinter dem Namen Geríon von Grotzing-Langlingen" Verbergenden offenbart
bereits, daß sich beide wohl nicht ganz so fremd sein können, ferner daß der Landvogt wohl
mit dem "Grafen von Punin zu Mukur" gemeint sei. In jedem Falle wirft Dom Ansvin
dem Fremden vor, sich den Titel eines almadanischen Junkers angemaßt zu haben und den
Landvogt hinterrücks einen "Häretiker und Ehrlosen gegen die Gefilde von Alveran"
geheißen zu haben.
Über eine zunehmende Zahl hesindianischer Sektierer im Yaquirlande wissen auch die
"Nordmärker Nachrichten #3" vom Tsa 28 Hal, namentlich ein gewisser Hesindiago
Wagenknecht aus Elenvina, zu berichten. Besonderen Zulauf fänden diese Sektierer in Punin und
Amhallah. Daraufhin erklärten am 20. Phex der almadanische Junker Ettel v. Derp zu Gut
Hornenfurt und sein Haus nämlichen Hesindiago den Hader, da er "die Ehre Almadas mit den
Füßen getreten [habt], in dem Ihr den almadaner Landen Ketzerei und Untätigkeit vorwerft."
("Almadaner Landbote #0" vom PER 28 Hal). Auch beim "Yaquirblick" scheint
man von den Hesinde-Sektierern in Almada Kunde vernommen zu haben, denn in der ersten Ausgabe
vom Peraine 28 Hal (Seite 7) wird die Vermutung zurückgewiesen, daß eine "ketzerische
Hesindesekte" in die Ermordung zweier Liebfelder in Punin verwickelt wäre. Auch der
Almadaner Landbote (Seite 2) weiß von Gerüchten über eine kleine Gruppe von Hesindesektierern
in der Stadt Punin zu berichten.
Jüngste Berichte aus dem Kloster Hakons Stift (Hakonianer Stiftsblatt #8, S.5) und dem
Aventurischen Boten (Nr. 75, S.20) legen nahe, daß sich sowohl hinter den beiden ermordeten
Liebfelder in Punin, wie auch hinter Landvogt Ansvin v. Al'Muktur, Firdayon Garen v. Falkenhag
und Bruder Galen v. Streitzig vom Kloster Hakons Stift Ailinisten verbergen, ferner, daß die
noch lebenden Personen dieser Liste mit Basiliskenzungen ermordet werden sollen. Als
mutmaßlicher Täter (nunmehr von zwei Pfeilen mit schwarzer Feder durchbohrt) kommt bisher nur
ein gewisser Rudomir aus Riedenburg in Frage. Rudomir war etwa neun Spann groß, hat braune
Augen und Haare, war schwarz gewandet und mit einer Frau namens Loretta Rubin aus Riedenburg
(Nordmarken) verheiratet.
Konkrete Gegenmaßnahmen wurden bisher nur in der Baronie Südhag unter dem Vorsitz von Baron
Oldebor v.d. Froschau zu Südhag unternommen, während das Kloster Hakons Stift erst jüngst
die Verfolgung und Bannung der Ailinisten forderte (Hakonianer Stiftsblatt #8, S.1) und Abt
Pagol nun auch die Inquisition mit der Verfolgung beauftragt hat (#9, S.1). Unbestätigten
Gerüchten zufolge, mache man sich jedoch gegenwärtig auch im almadanischen Ragath an die
Verfolgung der Ailinisten.
Zum gegenwärtigen Zeitpunkt unklar bleiben dabei folgende Punkte:
- Wer hat die Lehre formuliert, und nach wem nennen sich die Ketzer?
- Welchen Ursprung hat diese Sekte ? Kommt sie etwa aus Almada?
- Handelt es sich bei Dom Ansvin tatsächlich um einen Ketzer?
- Was wurde aus der im Efferd 28 Hal (?) arretierten Liebfelderin?
- Was verbirgt sich hinter den "sonderbaren/ketzerischen Baderitualen"?
- Worin liegt der Haß der Sektierer auf Praios [und Tsa] begründet?
- Weshalb spricht man diesen die Göttlichkeit ab?
- Wer sind eigentlich die Informanten für die gemachten Aussagen?
- Gibt es also Verräter in den Reihen der Ailinisten?
- Wie groß ist die Anhängerschaft der Ailinisten?
- Wer sind ihre Anhänger?
- Wie finanzieren sie sich?
Aus den Südlanden - Unruhen in brabakischer Provinz Borian:
Alarmierende Nachrichten erreichten die Redaktion diese Tage aus Aventuriens Süden. Die kleine
brabakische Provinz Borian versucht sich unter ihrem selbst ernannten "König" Alkèra
I. von der Hegemonie Brabaks zu befreien. Nicht nur verweigerte der borianische
"König" fürderhin Steuern an König Mizirion III. zu entrichten, zudem verweigerte er
künftig den Gebrauch des Brabaki in den "borianischen Landen". Statt dessen solle
ein jeder nunmehr das von der Göttin selbst gesandte Boriani gebrauchen.
Das Gebiet von Borian besteht aus insgesamt sieben Orten: Baltés'agar (ehemals eine Heimstatt
fanatischer Rondraanhängerinnen), Borian (die Hauptstadt; etwa 30 Meilen nördlich von Brabak
in den Mysobsümpfen), Boriano (eine frei stehende Wassermühle), Boriláy (wurde erst vor
wenigen Jahren den Sümpfen abgetrotzt), Osania (nunmehr eine Geisterstadt, doch in früheren
Zeiten von Bedeutung), Pulchur (Sitz des Schwarzmagiers As'gan Kaerwen) und Sylphur (die
"Stadt des alten Efferd" liegt innerhalb des borianischen Gebietes, wird aber nicht
von der Provinz Borian reklamiert). Es heißt, daß Borian schon mehrfach Versuche unternahm,
Aufnahme im Conventio Australe zu finden, doch bisher keine Rückantwort erhielt. Vor
mehreren Jahren soll der "Friedens- und Außenminister" Ytos von Pulchur versucht
haben, Handelsbeziehungen zum Horasreich aufzunehmen. Gegenwärtig zeichnet sich das
innenpolitische Klima eher durch eine Ablehnung des Horasiats und seiner Vertreter aus.
Gerüchten zufolge bestehe ein altes Bündnis zu einigen Ottas der Thorwaler.
Aventurischer Humor - Wendung der Woche:
An dieser Stelle finden sich unterhaltsame Anekdoten und Witze
aus Aventurien, sowie amuesante Sprueche aus Rollenspielrunden.
Um Mitarbeit wird ausdruecklich gebeten. Entsprechendes Material
bitte an jagnow@gmx.de.
Und wie nennt man den Innenhof eines Tempels des Praios?
Einen Exorzierplatz!