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Almadanische Ärgernisse

Vinsalt/Punin/Weidleth: Die Almadaner an sich gelten ja als ein besonders hitzköpfiges Volk, was sich in den letzten Wochen und Monden leider detailliert aufzeigte. So verwundert es auch nicht, daß vor der Siegelung des Friedensvertrages von Weidleth immer noch kriegstreiberische Hetze aus Almada zu hören war. Seine Wohlgeboren Golberian, der Junker von Senesesch forderte öffentlich ein stehendes Heer auszuheben "...um dem Feind die Stirn zu bieten [...] einen Angriff aus dem Süden oder Osten würden wir nicht mehr standhalten können!". Daß besagter Junker nicht die Untaten der Schergen des Daimonenmeisters ad primo als Erklärung für seine Forderung angibt, sondern das friedliebende Horasreich indirekt eines Angriffes bezichtigt, zeigt doch wieder einmal wes Geistes Kind manche Almadaner sind. Eine Insultation ohnegleichen ist es auch schon so, wenn man das Horasreich gemeinsam in einem Atemzug mit dem Daimonenmeister als Feind des Reiches bezichtigt, vor allem wenn noch in Oberfels am Friedensvertrag zwischen den beiden Reichen gearbeitet wird, was ja nun - den ZWÖlfen sei Dank - abgeschlossen ist. Ein Kommentar Punins oder gar Gareths zu den Verlautbarungen des Junkers gab es jedoch nicht, wo doch der Reichs-Vogt Almadas als Unterhändler des Mittelreiches zu Oberfels wohl am wenigsten diese Hetze befürworten dürfte. Oder akzeptiert er dies sogar stillschweigend? Wir halten es ihm jedoch zugute, daß die schweren und gestrengen Verhandlungen es ihm nicht ermöglichen auf alle Umtriebe der almadanischen Edlen einzugehen. Doch zumindestens aus Gareth hätte man eine Entschuldigung erwarten können, doch die Reichsräte schweigen unverhofft. Nun, bei weitem besser als ihre fortlaufenden Schmähreden gegen unser Kaiserreich (wer erinnert sich nicht da an den Hoftag zu Praske, wo anfangs "...die Delegation der Amene-Horas..." empfangen wurde, dann jedoch ihr das Wort durch des Reiches Kanzler abgeschnitten wurde nur damit kurz darauf ein Bote des Daimonenmeisters seine unheilige Nachricht komplett und ohne Unterbrechung verkünden konnte).

Doch dies war nur der Almadaner erster Streich, ihr zweiter folgt sogleich. Wobei der zweite eigentlich vor dem ersten stattfand, denn bekanntermaßen besetzte die sogenannte Loyalistische Almadaner Wehr (LAW) unter Seiner Hochgeboren Danilo, Baron von Cres nicht nur die Ländereien des Schwarzen Rakolus, nein im Handstreich wurde auch gleich noch das kaiserliche Erbland Selaque besetzt. Nach dem Königlichen Reichsfrieden aus dem Jahre 21 Hal, hätte dies Konsequenzen für Leib und Leben gehabt, doch die Mühlen der mittelreich`schen Justiz mahlen anscheinend anders. Der Rädelsführer Baron Danilo wurde zwar von seinem prestigereichen Posten als Zwergenbotschafter entbunden - was er sicherlich lange bedauern wird, doch statt die gerechte und praiosgefällige Strafe zu akzeptieren, wurden die Herren von Falado, Taladur, Emersdal, Bitterbusch und Cres gen Tobrien geschickt um den Verräter Rakolus am vermuteten Aufenthaltsort zu ergreifen. Wahrlich edel klingt dies, doch das dabei der Reichs- und Landfrieden auf schändlichste Art und Weise verraten wurde, ist anscheinend unwichtig. Da verwundert es auch niemand mehr, daß einige der gen Tobrien detachierten Edlen beim Reichscongress zu Weidleth (welches ungleich weiter im Westen des Mittelreiches liegt) im Ingerimm auftauchten um Zeitung zu überbringen von den Geschehnissen im Tobrischen. Man mag sich fragen, warum die Reichsbehüterin diese Gesandtschaft so freundlichst begrüßte, hatte sie etwa vergessen, daß nur vor wenigen Wochen ihre eigenen Lande von ihnen besetzt worden sind? Und daß dann besagte Barone auch noch sich gegen den Frieden von Weidleth aussprechen, obwohl sie doch im Tobrischen das Elend des Krieges erblicken konnten, ist der Höhepunkt dieser Posse, über die man sich amüsieren könnte, wenn die Lage nicht so ernst wäre.

Doch auch beim Reichscongress zu Weidleth zeigten sich wieder einmal die umtriebigen Züge der Almadaner. Anfangs setzte ihro Hochgeboren Baronin Yanis von Rabenmund alle Anwesenden in Erstaunung, verkündete doch die Gemahlin des Reichs-Vogtes, daß fürderhin Almada freiwillig den Kaisertaler auf 15 Silbertaler erhöhen würde, eine Ankündigung die bei der Reichsbehüterin und der Reichsräte ob der notorisch leeren Säckel des Reiches freudig aufgenommen wurde.
Noch erfreuter konnte man die Nachricht des Kämmerers zu Cres vernehmen, der verkündete, daß die Differenz zwischen dem alten und dem neuen Satz komplett von der Baronie getragen werden, und der gemeine Creser keinerlei Nachteile davon haben würde. Eine wahrlich edle Tat seiner Wohlgeboren, doch wie steht dies im Einklang dazu, daß einige Edlen Almadas noch beim Reichscongress zu Weidleth überlegten, wie man der Baronin dafür "danken" könnte. Nach hitzigen Diskussionen entschied man sich dann doch dafür, daß man die ehrenwerte Baronin Yanis von Rabenmund am besten als Botschafterin nach Setokan - bei den Waldinseln - schicken sollte, und man dahingehend versuchen sollte, dieses Ziel durchzusetzen. Ob jedoch die Baronin selber dies so wünscht, und ob dies nicht vielmehr die Abschiebung einer ungeliebten Person ist, bleibt weiterhin fraglich.

Am Rande des Reichscongresses zeigte sich wiederum die besondere Art der Almadaner. Überreichte doch der Junker Ettel von Derp aus Taladur mit den allerbesten Absichten der Reichsbehüterin ein Geschenk. Das er aufgrund der Aufregung die reichsbehüterliche Majestät falsch anredete mag man ihm doch verzeihen, sind doch selbst die Reichsräte nicht sehr in der Etikette bewandert (s.o. beim Kronrat zu Praske). Doch die etwas ehrversessenen Almadaner sehen das gänzlich anders, sie fühlen sich bis aufs Blute gereizt ob der Impertinenz des Junkers mit der er auf almadanischen Tugenden herumgetrampelt hatte. Expressis Verbis wollen wir hier die Anschuldigungen lieber nicht wiedergeben, denn der geneigte Leser würde sich fragen, welch Krankheit den Verfasser ereilt hat, der dieses Schreiben im Namen der Familien Al'Muktur, Von Berg zum Berg, Bosquirien-Streitzig, Caerdonnati, Escalio-D'Artesia, Freiwald, Von und zu Jurius, Phexhilf-Graytenau, Rastein-Werningen, Taladur und Viryamun verfasst hat. Und in diesem Schreiben wurde dann dem armen Junker auch noch der Große Hader erklärt, was im almadanischen Fehderecht schon die zweite Stufe ist!
Man fragt sich ob dieser ungeheuerlichen Nachrichten wirklich, ob denn die Almadaner derzeit keine anderen Probleme haben! Im Osten des Reiches steht der Feind, und gegenseitig verschicken sie Schmähschreiben untereinander, als ob ansonsten alles ganz kommod wäre.

Doch auch in weiteren Fällen zeigt sich, daß es derzeit in Almada nicht mit rechten Dingen zugeht. So hat Konnar vom Berg zum Berg, Baron von Jennbach in seiner Baronie einige neue abstruse Gesetzestexte erlassen. Höhepunkt dieser Jennbacher Juristerei ist §3 - Von der Gildenmagie. Erdreistet sich besagter Baron doch die Gildenmagie in seiner Baronie zu verbieten, wobei Übertritte strengstens - bis zum Tode - zu ahnden seien! Fürderhin dürfe nur noch die "natürliche Magie" - als solche wird die Magie der Elfen, Geoden, Druiden, Schelme und der weisen Hexenfrauen genannt - praktiziert werden, wobei jedoch in Ausnahmefällen auch die Magica Curativa (vulgo: Heilmagie) gestattet sei. Ob dieser lächerlichen Verordnung kündete auch schon die Magierakademie zu Punin schärfsten Protest an. Doch mag man die genaue Tragweite des Casus hier in diesen Zeilen gar nicht erkennen, so daß dies näher erlätert werden sollte. Juristisch gesehen wird die arkane Kunst von weltlichem Gesetzeswerk keineswegs verboten, sie wird im Codex Albyricus jedoch eingeschränkt. Besagter Codex gilt als offizielles Gesetzeswerk des Mittelreiches, und hat daher bindende Gesetzeskraft (auch in Almada!). Es gab sogar schon einmal den Versuch den Codex zu übergehen, doch besagte Person schaffte es nicht, so daß die Dreistigkeit des Jennbacher Barons nur um so höher erscheint, wenn man sich die Tatsache vergegenwärtigt, daß besagte Person damals im Jahre 2 Hal Seiner Allergöttlichste Magnifizienz Hal war, welcher versuchte die Tuzaker Magierakademie zu schließen, was ihm jedoch nicht gelang - u.a. auch aufgrund des Codex. Und heuer versucht ein Baron dasselbe unter Mißachtung aller Gesetze??? Wenn schon SAM Hal dieses nicht durchsetzen konnte, wie kann dann ein einfacher Baron dies versuchen???

Man fragt sich wirklich, was die Almadaner zu solchen Taten treibt. Man sollte wirklich anregen, daß der Orden der Noiona von Selem verstärkt in Almada Präsenz zeigt, denn gerade hier scheint es nötig zu sein.