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Aventurien-Kurier
Addenda & Corrigenda zu
"Almadanische Ärgernisse":

Vinsalt/Jennbach: Viel Wirbel hat der Artikel über die Almadanischen Ärgernisse verursacht, manche Almadaner fühlten sich gar sehr in ihrer Ehre verletzt, wobei sich fast alles auf die Baronie Jennbach und die dortigen Gesetze zur Magie bezieht. Im Adels-Brevier, welcher mit freundlicher Genehmigung Passagen des ursprünglichen Artikels abdruckte, fand sich die Replik der Grandessa von Jennbach, welche wir hier wortgetreu abdrucken:

Wie weit ist es mit dem Frieden hin?

Tief scheint der Stachel im Fleische des Liebfelders zu sitzen, 
auf dem Hoftage zu Weidleth zur militaerischen Unterstuetzung des
Mittelreiches und zu Reparationen fuer die Taten des 
schaendlichen Kalman angehalten worden zu sein.
Noch tiefer aber wohl der Stachel, Almada auf nimmer in die 
gierigen Klauen zu bekommen, denn just ueber unser schoenes 
Koenigreich, dessen beste Maenner (und Frauen - Anm.d.Setzers) 
an vorderster Front im Tobrischen stehen, machet man sich zur 
Zeit im Yaquir-Kurier, der in Vinsalt erhaeltlichen Postille, 
auf das Uebelste lustig.
Beginnt sich die Lage im Almadanischen gerade zu stabilisieren 
und zu beruhigen, haben die Schreiberlinge dieses Blaettchens 
nichts besseres im Sinn, als auf der Besetzung Schrotensteins 
und Selaques herumzureiten. Ich moechte die Damen und Herren 
vom Yaquir-Kurier erinnern: Dies ist Reichsangelegenheit und 
das Reich hat bekanntlich ja auch reagiert. Die betreffenden 
Barone der L.A.W., unter ihnen unser geliebter Gatte, der 
weiland gar als verschollen gilt, bieten dem Bethanier mutig 
die Stirne.
Gleichsam wirft man I.M, der Reichsbehueterin vor, zu gutherzig
mit den Almadaner Adeligen zu Weidleth umgesprungen zu sein.
Wissen diese Damen und Herren nicht, dass Ihre Majestaet eine 
warmherzige Frau ist, die auch verzeihen kann. Man solle nicht 
vom eigenen Regenten auf andere schliessen.
Und die naechste Verdrehung der Wahrheit folgt auf dem Fusse: 
Der Yaquir-Kurir spricht davon, dass "besagte Barone" gegen den 
Friedensvertrag gestimmt haetten. Wer sollen diese denn sein?  
Zwei der "Besagten" sprachen sich tatsaechlich gegen dieses 
Vertragswerk aus, aber der Spruch von "Besagten", der sich auf 
eine ganze Reihe im obigen Teil des Vinsalter Artikels Genannten 
bezieht, schmaeht eben auch die Barone, die mit dem 
Friedensvertrag einverstanden waren.
Doch es kommt noch dicker: Die wohlwollende Geste des 
Kronverwesers und seiner Gemahlin, den Kaisertaler auf 15 
Silbertaler zu erhoehen, wird gar als "Almadanischer Umtrieb" 
bezeichnet. Von einer Abschiebung der Baronin auf die Waldinseln 
als Dank seitens der Almadaner Edlen wird gemunkelt, doch wir 
wissen von solch Plaenen nichts, sodass dies wohl als kleine 
Erfindung des Kuriers gewertet werden sollte, um die Almadaner 
noch weiter in den Schmutz zu ziehen.
Gleichsam wollen die Liebfelder wohl dem Bethanier das Wort reden, 
wenn sie die von unserem Gemahl verabschiedeten Gesetze wider die 
Gildenmagie dummdreist kritisieren. Dabei scheuen sie sich auch 
nicht die Taten seiner allerzwoelfgoettlichsten Magnifizienz Hal 
als "Dreistigkeiten" zu bezeichnen.
Nur leider scheint es, als ob die Damen und Herren des Yaquir-
Kuriers nicht ganz auf dem Laufenden sind, wurden doch besagte 
Gesetze contra die Gildenmagie in unserer Baronie bereits auf 
unbestimmte Zeit ausgesetzt.
Eine weitere Verbreitung von Fehlinformationen also.
Doch wollen wir die Horasier am Ende dieses Schreibens ein wenig troesten:
Wenn es in Almada gar so schlimm zugeht, dann sollen sie sich doch freuen,
dass sie das stolze Land nimmermehr in ihre Finger bekommen!

(Ein Kommentar von Irinja Karinor v. Berg, Grandessa von Jennbach.)

Natürlich setzte sich sofort der Schreiberling des Artikels - Phexdan Mulderbeer - welcher übrigens von der Grandessa auch ein persönliches Schreiben erhielt, welches nicht ganz so vor Spott und Häme triefte (vor allem gegen unser geliebtes Horasreich), an die Folianthen und versuchte mit Hilfe einiger aventurischer Gelehrten, so u.a. auch dem juristisch bewanderten Magus eo. Pedian von und zu Annesbachen (das liegt irgendwo im wilden Süden), eine einwandfreie Antwort-Depesche zu schreiben. Hier nun die Antwort auf das persönliche Schreiben der Grandessa (welches wie schon erwähnt in einigen Punkten von dem im Adels-Brevier abweicht):

Werte Grandessa von Jennbach,

als verantwortlicher Redacteur für den Artikel "Almadanische Ärgernisse"
schreibe ich Ihnen aufgrund Ihrer Nachricht vom 19. Praios 2513 nach des
Heiligen Herrn Horas Erscheinen.

Der Yaquir-Kurier und vor allem meine Person versuchen keineswegs den
Almadaner Adel als auch Euren Gemahl der Lächerlichkeit preizusgeben,
doch es ist nun mal die Aufgabe eines Schreiberlinges getreulich die
Informationen zu sammeln und diese zu einem Artikel zu formen, der
Herrin Hesinde zum Wohlgefallen. Nichts weniger habe ich gemacht, wobei
ich jedoch zugeben muß, daß ich eventuell nicht alle genauen Fakten
hatte, was jedoch meinen Artikel keineswegs schmälert.
Ich gehe nun auf Eure Anmerkungen genauer ein:

Ad primo:
Es tut mir wirklich leid, daß Euer geliebter Gemahl an der Tobrischen
Front verschollen ist, dies war mir nicht bekannt. Doch mögen die Zwölfe
Ihm den Weg geleiten, auf daß er den Weg zurück ins heimische Almada
findet, wenn der finstere Daimonenmeister endgültig besiegt ist. Ich
werde zu den Zwölfen beten, auf daß die Zwölfe Euren Gemahl wohlgesonnen
sind.
Auch habe ich schon vom Almadaner Fehderecht gehört, und dahingehend
befürchten wir fürderhin nichts für unsere Person, denn wir haben die
wohlweisen Worte des Artikels getreulich überprüfet und keinerlei Lug
noch Trug entdeckt.

Ad secundo:
Wir haben wirklich nicht in den letzten Tagen die Baronie Jennbach
besucht. Besagter Artikel wurde im Rahja 2512 Horas geschrieben, und am
1. Praios 2513 Horas erstmalig veröffentlicht. Zum Zeitpunkt wo ich den
Artikel geschrieben habe, waren jeweils die besagten Gesetze noch in
Kraft! (siehe Anmerkung am Ende)
Erlaubet mir jedoch den Kommentar, daß das Reichskammergericht sich
lieber in seine Kammer zurückziehen sollte, wenn es doch anscheinend
geltendes Recht ignoriert! Das deucht mir nicht sehr praiosgefällig,
oder wolltet Ihr etwa andeuten, daß der Codex Albyricus in Jennbach oder
gar dem ganzen Mittelreich nicht mehr zu gelten habe? Bei weiteren
juristischen Nachforschungen ist es mir jedenfalls nicht gelungen
irgendwo zu erfahren, daß in Jennbach respektive in Almada oder dem
ganzen Mittelreich der Codex Albyricus aufgehoben worden ist. Daher
wundert es mich außerordentlich, daß das Reichskammergericht diese
Gesetze gebilligt hat. Doch in den Belangen der Jurisprudenz scheinen es
die Almadaner in den letzten Monaten sowieso nicht ganz genau zu nehmen,
dennn es wurde ja auch der Landfrieden gebrochen und nicht dem Gesetze
(welches von Seiner Erhabenheit dem Heliodan höchstselbst verkündet
wurde!) nach adäquat bestraft.
Das Ihr den Yaquir-Kurier in Verbindung mit den Daimonenmeister erwähnt,
muß ich auf das SCHÄRFSTE zurückweisen! Doch erkenne ich an, daß in den
schweren Stunden die Ihr derzeit durchlebet da euer Gemahl im Tobrischen
verschollen ist, Eure Worte ein wenig zu hart ausfallen.

Ad tertio:
Die Fehdebriefchen - wie Ihr es, geschätzte Grandessa - nennt, wurden
laut meinen Informationen von den im Artikel besagten Häusern
abgeschickt, so steht es auch in dem von Euch so erwähnten Aventurischen
Boten. Ihr habt jedoch in dem Punkte recht, daß vergessen wurde zu
erwähnen, daß Euer Gemahl auch bei der Jagd auf dem finsteren Rakolus
beteiligt gewesen ist. Dies liegt jedoch daran, daß Euer Gemahl nicht in
Punin anwesend war als dort der Kronverweser Falkenberg die Herren von
Falado, Taladur, Emersdal, Bitterbusch und Cres scharf rügte.

Ad ultimo:

Seid Euch versichert, daß in der nächsten Ausgabe des Yaquir-Kuriers,
die derzeit erstellt wird der Hinweis erscheinen wird, daß auch Euer
Gemahl an der Hatz auf den finsteren Rakolus beteiligt gewesen ist. Und
wenn Ihr es gestattet, werde ich auch Euren Brief, diese Antwort hier
und eine neuerliche Antwort Eurerseits dorteinbinden, wenn es den
Seitenumfang des Yaquir-Kuriers nicht übersteigt.

Die Zwölfe zum Gruße,
Phexdan Mulderbeer

gegeben zu Vinsalt

Post Scriptum:
Nachdem ich den obersten Schreiberling von Eurem Brief und meiner
Antwort informierte, war er hellauf begeistert, denn versucht er schon
lange Kontakt mit Almadas Adel aufzunehmen. Er bat mich Euch in Seinem
Namen zu fragen, ob denn nunmehr der Yaquir-Kurier auch in Eurem schönen
Almada, einem Lande was auch vom Yaquir durchflossen wird wie unser
geliebtes Horasreich, käuflich erworben werden darf. Dahingehend sind
natürlich gewisse Änderungen sicherlich unvermeidlich und für Eure
Bemühungen würde sich sicherlich auch eine gewisse finanzielle
Entschädigung finden lassen.

Nach einigen weiteren Briefwechseln, u.a. auch mit dem geschätzten Justitiars der Baronie Jennbach, dem ehrenwerten Theosius Maurenbrecher, sind jedoch inzwischen die Dispute geklärt worden, denn die Gesetze die im ursprünglichen Artikel kritisiert worden sind, sind inzwischen außer Kraft gesetzt worden. Mit den weiteren juristischen Einzelheiten u.a. auch über den Geltungsbereich des Codex Albyricus wollen wir die Leser des Yaquir-Kurier nicht langweilen, jedoch freuen wir uns auch bekanntgeben zu können, daß demnächst der Yaquir-Kurier nicht nur im Horasreich sondern auch in einigen Gebieten des stolzen Almada erwerbbar ist.