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Der große Baccanaq
Der große Baccanaq
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Art: Soloabenteuer für die Stufen 1-5
Ausstattung: 48 s/w-Seiten, farbiges Softcover
Autor: Ralf Hlawatsch
Illustrationen: Marko Djurdjevic, Ralf Hlawatsch, Ina Kramer, Lucio Parillo
Preis: 19,95 DM
Kontakt: Fantasy Productions GmbH
Ludenberger Str. 14
Postfach 1416
40674 Erkrath
WWW: http://www.fanpro.com/
eMail: arnfried@fanpro.com
Stimmung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Details: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
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Einleitendes
Beim Abenteuer Der große Baccanaq handelt es sich um ein Soloabenteuer welches den Helden oder die Heldin in das südöstliche Regengebirge führt. Die Heldentypen für die dieses Abenteuer konzipiert sind, sind vor allem die Heldentypen die sich in der Wildnis auskennen, so daß der Autor hier auch als erstes den Jäger empfiehlt. Magiekundige Heldentypen werden zwar nicht explizit verboten aber auch nicht wirklich unterstützt - aber das ist ja ein altes Problem von Soloabenteuern. Mohas hingegen sind für dieses Abenteuer zwar an sich naheliegend, aber aus spieltechnischen Gründen nicht geeignet - genaueres wird am Anfang jedoch (zurecht) nicht verraten.
Wenn man sich das Cover des Abenteuers anschaut kann man nicht verhehlen, daß es ein wenig an Indiana Jones erinnert, wobei das natürlich auch daran liegen mag, daß dieses Cover ursprünglich als Dummy für ein Myranor-Abenteuer namens "Tempel des Todes" genutzt worden ist... doch auch inhaltlich gibt es einige Andeutungen an Indiana Jones in diesem Abenteuer.

Zum Inhalt des großen Baccanaq
Das Abenteuer fängt recht ungewöhnlich an, denn das Abenteuer ist eigentlich schon am Anfang zu Ende, denn schon im ersten Abschnitt findet der Held das gesuchte Artefakt, welches ihn erst auf die Reise in den Dschungel südwestlich Al'Anfas führte.
Doch endet das Abenteuer nicht mit diesem Abschnitt (das wäre ja auch etwas merkwürdig), denn das eigentliche Abenteuer wartet noch. Erst einmal muß der Held es schaffen mit halbwegs heiler Haut aus der Pyramide zu gelangen, was zwar eigentlich kein Problem darstellen sollte, aber dennoch in manchen Fällen negativ verlaufen könnte.
Im weiteren Verlauf des Abenteuers muß der Held den Gefahren des Dschungels ausweichen, die Begegnung mit einer Gruppe von zwielichtigen Weltenbummlern (vulgo: Heldengruppe) überstehen und und und - damit sich niemand den Spielspaß nimmt gehe ich hier nicht auf weitere Details und Einzelheiten des Abenteuers ein.

Zum Abenteuer an sich
Die grundlegende Idee hinter dem großen Baccanaq (die ich hier nicht angeben werde) ist meiner Meinung nach recht gut, und auch am Abenteuer selber sieht man, daß Ralf Hlawatsch so einige Erfahrungen in Sachen Soloabenteuer besitzt. An den Texten erkennt man jedoch auch den Autoren, denn an einigen Stellen klingt ein gewisser Hlawatsch-Humor durch - wobei dies zwar sicherlich bei jedem anders aufgenommen wird, aber meiner Meinung nach hier recht passend erscheint (z.B. der Kommentar nachdem der Soloheld einen Kampf gegen eine eigentlich übermächtige Schar gewonnen hat, was man bei den Werten mit Glück nicht erklären kann). In diesem Abenteuer ist es auch kein "Problem" für den Helden zu scheitern, im Gegensatz zu anderen Soloabenteuern wo man sich schon wirklich mächtig bemühen muß, damit dem Helden was schlimmes passiert. Jedoch gibt es (jedenfalls soweit wie ich das gesehen habe) in diesem Abenteuer nicht solche Todesfallen nach dem Motto "Sie können nun Alternative A oder B wählen" - bei Alternative A stirbt der Held, während bei Alternative B das Abenteuer weitergeht.

Zur Gestaltung des Abenteuers
Neben dem schönen Titelbild von Lucio Parillo finden sich im Abenteuer neben Plänen von Ralf Hlawatsch auch ein s/w-Ausschnitt aus der farbigen Reliefkarte Südaventuriens, der den Schauplatz des Abenteuers (von H'Rabaal nach Al'Anfa) darstellt.
Die weiteren Illustrationen stammen von Marko Djurdjevic, dessen Zeichnungen sich auch im Myranor-Flyer finden, über den der DSA-Ticker schon ein wenig berichtet hat (und wohl auch noch berichten wird).
Ansonsten ist der große Baccanaq so gestaltet wie alle Soloabenteuer aus dem Hause FanPro, hier gibt es also meiner Meinung nach nicht viel zu kritisieren.

Der große Baccanaq als Gruppenabenteuer
Im Anhang des Abenteuers finden sich nicht nur zwei A4-Seiten mit Karten und Plänen, sondern auch (auf insgesamt drei A4-Seiten) Hinweise wie man den großen Baccanaq zu einem Gruppenabenteuer umformen kann. Für den Spielleiter ist es zwar eigentlich unabdingbar das Abenteuer vorher mindestens einmal durchzuspielen, aber es gibt auch eine hilfreiche Übersicht in welchen Abschnitten des Soloabenteuers wertvolle Informationen zu den insgesamt sechs thematischen Abschnitten zu finden sind.
Mit den Hinweisen und Anmerkungen sollte es eigentlich kein Problem sein aus dem Soloabenteuer Der große Baccanaq ein "richtiges" Gruppenabenteuer zu machen. Diese Möglichkeit bieten zwar an sich alle Soloabenteuer, aber selten sind diese Möglichkeiten so ausgearbeitet wie in diesem Abenteuer, was einen großen Pluspunkt darstellt.

Fazit
Insgesamt gesehen ist der große Baccanaq meiner Meinung nach ein zufriedenstellendes Soloabenteuer. Dies liegt nicht nur daran, daß das Soloabenteuer an sich eine schöne Geschichte besitzt und gut ausgearbeitet ist, sondern auch daran, daß die Hinweise um das Solo- zu einem Gruppenabenteuer umzuwandeln sehr hilfreich sind, und somit das Abenteuer nicht nur einmal als Soloabenteuer durchgespielt werden kann.

Jens Matheuszik