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Rabengeflüster
Rabengeflüster
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Art: Roman
Ausstattung: broschierte Ausgabe, 320 Seiten, farbiges Cover
Autor: Anja Jäcke, Alex Wichert, Heike Wolf
Preis: 9,00 Euro
Kontakt: Fantasy Productions GmbH
Ludenberger Str. 14
Postfach 1416
40674 Erkrath
WWW: http://www.fanpro.com/
eMail: arnfried@fanpro.com
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Der Inhalt:
Al'Anfa - die Perle des Südens oder aber die Pestbeule des Südens; es kommt ganz auf die Sichtweise an, wie man die zweitgrößte Stadt Aventuriens bezeichnet.
Das für viele Aventurier als verrufen geltende Al'Anfa ist Schauplatz des Romanes Rabengeflüster von Anja Jäcke, Alex Wichert und Heike Wolf.

Patriarch Amir Honak, bisher eines von drei Mitgliedern des Al'Anfaner Triumphvirates, hat es durch geschickte Intrigen und politischem Handel geschafft das Triumphvirat aufzulösen und damit alleiniger Triumphvirator Al'Anfas zu werden.
Die in Kürze anstehende Wahl des Rates der Zwölf, offiziell das höchste Gremium Al'Anfas, erscheint dahingehend als nebensächlich. Die einzelnen Ratssitze sind schließlich schon lange verteilt, der wegfallende Ratssitz Amir Honaks fällt an seine Tochter Amira und auch ansonsten gibt es nur familieninterne Rochaden.

Doch plötzlich und unerwartet stirbt mit Onjegin Wulwes'h'joden, das für die Finanzen verantwortliche Mitglied des Rates - entweder am (für den geborenen Bornländer ungewohnten) Klima Al'Anfas oder an der Auflistung der Kosten für den Bau des neuen Kolosses im Hafen von Al'Anfa - oder an beidem. So ist plötzlich ein weiterer Ratssitz frei, auf den keine der Grandenfamilien direkt Anspruch erheben kann und so erleben die (oberen 100 der) Al'Anfaner einen Wahlkampf um den freigewordenen Ratssitz, mit dem nicht nur Prestige, sondern auch viel Macht verbunden ist.

Hauptprotagonist des Romans ist Aurelian Bonareth, der sich starke (und durchaus berechtigte) Hoffnungen auf den freien Ratssitz macht, genießt er doch die sichere Unterstützung des Patriarchen Amir Honaks und damit automatisch anderer einflußreicher Familien wie den Karinors.

Doch nicht nur Bonareth oder der Patriarch planen mit dem freien Ratssitz: Goldo "der Prächtige" Paligan, der gerade von einer Reise von den Zyklopeninseln zurückgekehrt ist, versucht seine Position zu in Al'Anfa zu stärken, in dem er einen seiner Verwandten diesen Posten verschaffen will.

Nicht nur die Politik und Intrigen auf dem al'anfanischen Silberberg, wo die Granden Al'Anfas räumlich und militärisch vom Pöbel abgeschirmt leben, wird in dem Roman thematisiert - in der Nebenhandlung versuchen verzweifelte Rebellen ihrem Leben und dem Leben der einfachen Al'Anfaner wieder Hoffnung zu geben. Dazu planen sie verschiedenste Aktionen, deren Umsetzung ein besseres Al'Anfa schaffen soll.

Die Form:
Beim Rabengeflüster handelt es sich um einen weiteren Roman aus der ehemals Phoenix Press, inzwischen unter dem FanPro-Signet veröffentlichten, Romanreihe von FanPro. Bei den ersten DSA-Romanen von Phoenix waren viele Fehler (Grammatik, Interpunktion, Rechtschreibung) zu finden - dieses Manko besitzt Rabengeflüster eindeutig nicht, das Lektorat hat sich deutlich verbessert, auch wenn noch der eine oder andere Fehler zu finden ist. Im Vergleich zu früheren Phoenix-Romanen fällt dies jedoch kaum auf.
Wer sich mit DSA im Allgemeinen und/oder Al'Anfa im Besonderen nicht auskennt - der freut sich sicherlich auch, dass es einen umfangreichen Anhang gibt, in dem nicht nur aventurische Begriffe beschrieben werden, sondern auch ein allgemeiner Text über Al'Anfa an sich informiert.

Die Geschichte:
Das Geschehen, welches in diesem Roman präsentiert wird, ist spannend geschildert und stimmig beschrieben. Die einzelnen Handlungsstränge werden gut miteinander verknüpft, und erscheinen auch vor dem aventurischen Hintergrund passend (etwas, was man so nicht von jedem Roman sagen kann). Da eine Rezension jedoch auch immer Kritikpunkte sucht, wird man - nach längerem Suchen - auch beim Rabengeflüster fündig: Ein Wort wie "Wahlkampf" ist ein wenig zu modern für Aventurien und passt nicht wirklich in die Geschichte. Dieser Punkt ist jedoch von der Form her der einzige Kritikpunkt.
Das insgesamt drei Federn für diesen Roman sich verantwortlich zeigten, merkt man beim Lesen gar nicht - es sind keine stilistische oder gar inhaltliche Brüche festzustellen.

Das Fazit:
Um es sofort deutlich zu machen: Der Roman lohnt sich! Wer sich nur ein bißchen für Al'Anfa interessiert, der muß diesen Roman unbeding lesen. Hier erfährt man genaueres um die Hintergründe der kürzlich im Aventurischen Boten geschilderten Ratswahl, die Handlungsmotive der einzelnen Protagonisten, die man kennen (und nachzuvollziehen?) lernt, hier erfährt man, warum manche Mitglieder des Pöbels nicht besser sind als die Granden, die sie eigentlich verachten und warum eigentlich viel eher den Al'Anfanern das Attribut "intrigant" zugeschrieben werden sollte, denn z.B. den Horasiern.
Doch nicht nur die Hintergrundgeschichte selbst ist spannend; das Autorentrio hat es auch geschafft, den einzelnen Protagonisten Leben einzuhauchen, deren Aktionen nachvollziehbar und nicht gekünstelt wirken.
Die beigefügten Anhänge und Register (z.B. zu Personen) erleichtern das Textverständnis enorm - so z.B. für die Leser, die in Aventurien sich (noch) nicht wirklich heimisch fühlen oder aber auch für die, die immer gerne Namen vergessen oder gar verwechseln.

Insgesamt handelt es sich beim Rabengeflüster wirklich um ein empfehlenswertes Buch. Es hat mir so sehr gefallen, dass ich es in einem Rutsch durchgelesen habe - denn ich wollte immer wissen, wie es jetzt weitergeht und war nicht bereit es zur Seite zu legen.

Jens Matheuszik