Neue Kund und Nachricht vom Immerwährenden Hort der Hesindianischen Gaben
Nr. IV
Hesinde-Spiegel
30. HES 1020 BF
Versenkungsfest

Magazin der Gelehrten und Weisen, Nachrichtenblatt der Akademien und Schulen, Blatt der Weisheiten, Medium der Hohen Herrin Hesinde und Organ der Magisterin der Magister aus den Heiligen Hallen zu Kuslik
Preis der Weisheit: 5 Golddukaten

Die Gier stirbt nicht
- Eine Meisterhilfe für das Abenteuer "Unsterbliche Gier" -

Textstellen zum Vampirismus

"Der Vampir, auch Blutsauger genannt: Ein Wesen, erfüllt von Unleben, das vermutlich durch Experimente von Schwarzkünstlern entstanden ist, angeblich wurden die ersten Vampire bei Brabak gesehen. Der Vampir erscheint oftmals als bleicher Mensch ohne Herzschlag und Körperwärme, trotz seiner Schmächtigkeit weist er große Kraft und Behendigkeit auf. Zum Leben brauchen Vampire nichts denn das Blut von Lebewesen, vor allem von Menschen, unter diesen besonders Jungfrauen. Zum Blutsaugen besitzen sie spitze Eckzähne, an denen sie auch leicht zu erkennen sind. Tötet ein Vampir einen Menschen beim Blutsaugen, so wird dieser selbst zum Ungeheuer. Nach magischen Analysen ist ein Vampir von dämonischer Aura umgeben, bisweilen können sie gar selbst zaubern.
Vampire gelten als auf normalem Wege unverwundbar, erleiden aber unter besonderen Bedingungen großen Schaden. Sie zerfallen bei Sonnenlicht zu Staub, ein Pflock im Herz tötet sie, während sie Alraune und andere Perain-Kräuter fernhalten. Diversen Berichten zufolge, soll es auch möglich sein, Vampire mit heiligen Symbolen, Silberwaffen und Enthaupten zu töten. Viele Fragen zum Vampirismus harren noch immer Antworten."

(Inhaltsangabe eines 11 Seiten umfassenden Eintrags der "Enzyclopaedia Magica" Fol. 7, Exemplar von 56 v. Hal)

"Auf Pailos, der Insel im Meer des Westens, war Rohafan, Fürst über Stadt und Land. Rohafan war gierig und unersättlich, das Blut seiner Unternahmen nahm er und gab es dem Namenlosen, dem finsteren Gesell'. Als der Erzvampir alle Kinder von BORons Bruder PRAios unrechtmäßig durch das Feuer in das Totenrich sandte, grollte ihm der Götterfürst und wollte ihn und die Seinen richten. Doch BORon erkannte Etilia, die Frau des Frevlers, und nahm sie in seine Arme. Ihm gebar sie Marbo, Tochter des Boron und die Milde des Reichs hinter Uthars Pforte. Da noch viele waren wie Rohafan und Blut tranken, nahm sich Marbo ihrer an und lehrte sie die Kinder der Nacht zu werden, Hüter über den Schlaf der Menschen, sie wurden zu BORons Paladinen. Die anderen Vampire jedoch, die dem Namenlosen dienen, sind BORon ein Gereul, denn sie rauben den Menschen Leben und Tod."

("Das Schwarze Buch", Liturgie und Mythologie der Boronkirche, etwa 1300 v. Hal)

"All diese sich widersprechenden Erkenntnisse der Gelehrtenschaft und des Volksglaubens bringen mehr Verwirrung denn Klärung in die große Zahl der verbleibenden Fragen: Wer schuf die Vampyre und mit welcher Intention? Wessenthalben erheben sich manche von Vampyren Getöten zu Vampyren und Andere nicht? oder: Wie entstehen die Blutsauger? Was hat es mit den Meister- oder Ertz-Vampyren auf sich? Wie ist die Zauberey der Vampyre beschaffen? Woran erkennt man sie letzgültig? Und: Wie gelingt es wirklich, sie zu töten?"

("Die Trollzacker Manuskripte", Beitrag der Magierin Levita Paligan, ca. 400 v. Hal)

"Außerhalb des Kreises von Werden und Vergehen stehen viele Geschöpfe der Unnatürlichkeit (...) Der Vampir hat die Fähigkeit, von den Lebewesen den Hauch des Lebens, von Rohal als Sikaryan bezeichnet, zu rauben. Dies gelingt ihm per Beißen und Blutsaugen der Opfer, die dadurch meist Leben und Seele verlieren. Ein solcher Frevel an den Gaben der Götter kann nur auf eine finster-daimonische Art der Vampire schließen. Kann ein Vampir nicht genug Blut erhalten, so muß er sich zum Schlafe begeben. Gelingt es ihn auch danach nicht, Blut zu saugen, so verliert er seine dämonische Kraft und wird zu einem einfältigen Wesen, das oftmals in Gruften haust und leichter verwundet wird."

("Geheimnisse des Lebens", Vinsalt, Version von 4 Hal)

"Herein kommt Nacht, Dunkelheit bricht herfür.
Dreimal klopft an des Meisters großer Tür,
O Graus! Zähnebleckend ein verderbter Vampyr.
Hört, O Meister, mein Leben ist schal und leer,
Selbst das gute Bluth schmeckt mir nicht mehr.
Zurück zum Leben, seis zum Tode, will ich sehr!
Klugweise Meister Alraunenbart, spricht laut:
Kein Weg ist, dich zu bringen aus deiner Haut,
Nicht Zauber, nicht Essenz, noch Kraut.
Verderbt seist du auf immerdar,
Es sei denn, die Zwölfe werden deiner gewahr."

("Alraunenbart", Nordmärkische Ballade von Calliman Saiperholt, ca. 300 vor Hal)

"Weiterhin ist die Reanimatio eines lebenden Wesens zu einer vampirischen Lebensform ein großes Geheimnis der Chimärologie. Kein Zauber vollbringt jenes Meisterwerk aus Dämonenmacht und Lebensfleisch, dem das Siegel des Dreizehnten aufgedrückt, es ist das Wesen der Welt, des allgroßen Los selbst, denn er hat es als Nehmer erschaffen, daß das Leben nicht über alle Grenzen wuchern läßt. Sieh also, daß ebenesowenig wie mit Magie ein Vampir erschaffen werden kann, ebensowenig kannst du ihn beeinflussen mit arkanen Mitteln, er ist resistent. Solltest du glauben, ein erwachter Vampir kann dir von Nutzen sein, so beträufle einen schlafenden oder auch vernichteten Blutsauger mit dem Saft des Lebens. Es gibt ein Ritual mit dem du dir einen Teil des Blutes, das der Vampir den Lebenden saugt, nutzbar machen kannst für ein Magnum Opus, doch sei gewarnt vor der Potentia des Blutes."

("Chimären und Hybriden", Zurbaran von Frigorn, 30 - 5 vor Hal)

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