Neue Kund und Nachricht vom Immerwährenden Hort der Hesindianischen Gaben
Nr. IX
Hesinde-Spiegel
30. PHE 1022 BF
Versenkungsfest

Magazin der Gelehrten und Weisen, Nachrichtenblatt der Akademien und Schulen, Blatt der Weisheiten, Medium der Hohen Herrin Hesinde und Organ der Magisterin der Magister aus den Heiligen Hallen zu Kuslik
Preis der Weisheit: 5 Golddukaten

Irdische Anleihen Kultur

Unverkennbar verbergen sich hinter den Zwölf Menschenwundern die Sieben Weltwunder. Deutlichste Anleihen hierbei sind bereits der Koloß von Rethis / Al’Anfa (Koloß von Rhodos), die Hängenden Gärten von Drôl (Hängende Gärten der Semiramis) und der Leuchtturm von Sylla (Leuchtturm von Alexandria).

Für einen Aufschrei unter den Lesern sorgte der Aventurische Bote 37, erinnerte er in Aufmachung und Inhalt doch an die BILD-Zeitung.

Redensarten ähneln freilich irdischen, um im Spiel nicht zu sehr fremdartig zu wirken: Über den Yaquir schicken (Jordan), Ich bin doch kein Stoerrebrandt (Krösus), Trinker haben morgens einen Wolf (Kater), König Mizirion gilt aventurisch als so arm wie irdische Kirchenmäuse.

Jost Steinbachs Roman Jenseits von Alveran dürfte als John Steinbecks ‘Jenseits von Eden’ bekannt sein. Aventurisch wie irdisch ist Prems Tierleben respektive Brehms Tierleben ein Standardwerk der Tierkunde. Ein anderes Werk von Dant, Imperatives Kathegorium (Elfenblut, S. 14) ist auf anderem Gebiete bekannt. Die Geschichten aus 1001 Rausch heißen hierzulande harmlos Geschichten aus 1001 Nacht.Der Echsenhammer’ von Priesterkaiser Gurvan ist unverkennbar der von den päpstlichen Inquisitoren Heinrich Institoris und Jacob Sprenger 1489 veröffentlichte ‘Hexenhammer’. Rohals Buch Sphaerologia wurde unter dem Pseudonym Emanual Planes geschrieben – das alte AD&D-Sourcebook Manual of the Planes hat da eher zufällig Pate gestanden, wiewohl der Erfinder von D&D als Gargi, Sohn des Gax das Buch Drachen und Dämonen verfaßt hat. Zu DUHN – Die Wüste plant (Wie Sand in Rastullahs Hand) sage ich lieber gar nichts mehr. Das Buch Per Anhalter durch den Limbus von Duglasius Adamsis ist irdisch wohl auch deutlich bekannt. Das Werk Oh’te-Lo – der Moha von Grangor spielt nicht auf eine Telefongesellschaft an. Das historische De bello Trollico vergrault jeden, der im Lateinunterricht De bello Gallico lesen mußte. Interessanter ist da schon die Rahja im Pelz, die als Sacher-Masochs Venus im Pelz nicht zur Schullektüre gehört. Die Bildschrift Angram der Zwerge erinnert an Anagramm.

Die Angbarer Puppenkiste läßt ihre Mirhamionetten tanzen, während die Augsburger Puppenkiste es mit Marionetten versucht. Auch die beliebtesten Lustspiele der Puppenkiste haben irdische Vorbilder: Der ewige Pechvogel Onbald Sohn des Barx und seine drei Neffen (Donald Duck), die Abenteuer des kleinen Meckerdrachens Murbel (Urmel aus dem Eis) und die Geschichte des Mohajungen Alrik Knüpf (Jim Knopf). In Vinsalt wie in Wien trifft man sich regelmäßig zum Opernball.

Der Poltrion-Tormlyn-Stil sollte Mißtrauen erwecken: es handelt sich um Potemkinsche Dörfer.

Nach Musik und Büchern wollen wir nun sehen, was es mit den vielen Bildern auf sich hat.