Vinsalts DSA-Ticker

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Interviews und Gespräche die Vinsalts DSA-Ticker rund um Das Schwarze Auge führt sind hier aufgelistet. Ob nun mit der DSA-Autorenschaft, mit Personen aus der "Szene" oder anderen die irgendwie etwas mit DSA zu tun haben - hier findet man die Fragen und natürlich auch die dazugehörigen Antworten.

Im Gespräch...
Alexander Wichert zu seinen Heyne-Romanen:

Von Alexander Wichert sind inzwischen zwei DSA-Romane bei Heyne erschienen - im November 2001 kam als erstes der zusammen mit Christian Thon verfasste Roman Blakharons Fluch heraus, Anfang August 2002 erschien dann Sand und Blut - diesmal in Eigenregie geschrieben.
Anläßlich der Spiel 2002 in Essen (siehe diesen Bericht des DSA-Tickers) traf ich mich mit Alexander Wichert zwecks eines kurzen Interviews über die von ihm geschriebenen DSA-Romane und weitere Entwicklungen...


DSA-Ticker: Entschuldige bitte, aber Du siehst nicht wirklich nach einem Alexander aus...?
Alexander Wichert: Nein, Alexandra wäre wahrscheinlich auch besser. Also Alexander Wichert ist mein Pseudoynm und ich schreibe halt unter einem männlichen Pseudonym weil den Frauen es leider nicht wirklich abgekauft wird, daß sie vernünftige Kampfszenen beschreiben können. Außerdem ist in meinen Romanen auch eine homosexuelle bzw. bisexuelle Thematik drin, und das traut man einer Frau nicht zu.

Alexander Wichert (links) und Thomas Römer (rechts)

DSA-Ticker: Und wie bist Du dazu gekommen für Das Schwarze Auge zu schreiben?
Alexander Wichert: Also das war eigentlich eine Schnapsidee - ich saß mit einem Freund in einem Eiscafé. Wir hatten uns gemeinsam über Projekte unterhalten und der sagte dann, daß er halt immer einen Roman schreiben wollte, wo ich ihm dann sagte "Ja, dann mach es doch!" - aber er meinte nur: "Nein, ich wollte ja eigentlich für DSA schreiben, aber..." - nachdem er dann noch ein wenig herumdruckste meinte ich so zu ihm: "Weißt Du was? Wir machen das jetzt!" So ist Blakharons Fluch entstanden. Dafür haben wir dann vier Stunden im Eiscafé am Plot gesessen, wir haben das dann ausformuliert, ein Exposé und die Figurendarstellungen geschrieben und das dann eingeschickt. Und: Tatsächlich acht Monate danach bekamen wir die Zusage "Macht mal!"

DSA-Ticker: Und dann habt Ihr das einfach gemacht?
Alexander Wichert: (grinsend) Und dann haben wir das einfach so gemacht. Ein Teil war ja schon fertig, und den Rest haben wir dann in drei Monaten geschrieben, und dann kam der Roman ein Jahr später heraus.

Blakharons Fluch

DSA-Ticker: Hattest Du schon vorher Erfahrungen mit dem Schwarzen Auge als Autorin? Oder als Spielerin in einer Rollenspielrunde?
Alexander Wichert: Nein, als Autorin noch gar nicht. Ich habe eine zeitlang eine DSA-Runde geleitet, aber das ist schon Jahre her gewesen - ich erinnere da nur an Abenteuer wie Das Grabmal von Brig-Lo.

DSA-Ticker: Wie hast Du es denn dann geschafft, Dich in das "heutige" Aventurien hineinzufinden, denn die Hintergrundwelt hat sich in den letzten Jahren ja enorm gewandelt und gilt als eine der komplexesten, da sehr stark "beschriebenen", Welten?
Alexander Wichert: Also erst einmal haben wir eine relativ begrenzte Gegend genommen - das Herzogtum Weiden.

DSA-Ticker: Wie genau meinst Du "begrenzt"?
Alexander Wichert: (lacht) Halt einfach...

DSA-Ticker: Doch nicht etwa primitiv?
Alexander Wichert: Nein, natürlich nicht. Nur halt einfach und unkomplex - für Al'Anfa zum Beispiel muß man deutlich mehr recherchieren, wie das dort alles zusammenhängt usw. und bei Weiden ist halt nicht so viel, und daher ist das nicht ein so großes Problem. Der Christian hatte auch all die ganzen Sachen wie z.B. die Spielhilfe Das Herzogtum Weiden und damit ging das dann gut voran.

DSA-Ticker: Und wie kam es dann zu Deinem eigenen alleinigen Roman?
Alexander Wichert: Da habe ich nach Blakharons Fluch irgendwie Blut geleckt mir gedacht, daß ich dann da auch noch einen weiteren Roman mache. Ich hatte dann gerade zu dem Zeitpunkt an der Universität ein Seminar zum Thema Gladiatoren und dadurch war ich die ganze Zeit thematisch dabei. Der Film Gladiator hat mir sehr gut gefallen, und da habe ich mir dann gedacht: "So etwas in diese Richtung möchte ich machen!"

DSA-Ticker: Also deswegen spielt dieser Roman in der Gladiatorenszene von Al'Anfa?
Alexander Wichert: Ja, und außerdem habe ich auch alte Geschichte studiert, die Kaiserzeit im alten Rom ist daher mein Steckenpferdchen, und Al'Anfa gehört nunmal zu den Regionen wo dies am besten hinpasst.

DSA-Ticker: Und was ist in der Zukunft von Dir für DSA geplant?
Alexander Wichert: Ich würde gerne im nächsten Jahr einen Roman machen, der als Charaktere Gaukler, Streuner und Spielleute aufgreift. Außerdem würde ich mich gerne an der neuen Al'Anfa-Box beteiligen, dazu habe ich auch schon eine Aussage von Thomas Römer, daß ich wahrscheinlich bei der Überarbeitung mitmachen kann, da ich mich in dieses Thema ja eingearbeitet habe. Ich hoffe, daß dies klappen wird, denn da hätte ich viel Spaß dran, und gerade der Bereich Gladitoren ist sehr interessant und gibt auch noch für das Rollenspiel sehr viel her.

DSA-Ticker: Gibt es sonst noch weitere Planungen von Dir?
Alexander Wichert: Nein, da ich gerade mein Examen mache, und ich deswegen relativ wenig Zeit habe.

DSA-Ticker: Und wie sieht es mit anderen Rollenspielen aus?
Alexander Wichert: Bei Fading Suns engagiere ich mich für die Homepage www.fadingsuns.de und mache da als Juror mit, schreibe aber auch eigene Geschichten.

DSA-Ticker: Und wann wirst Du unter Deinem richtigen Namen etwas schreiben?
Alexander Wichert: Unter meinem richtigen Namen nicht, da ich meinen Nachnamen nicht mag, aber Alexander Wichert wird demnächst eine Schwester Mareen bekommen. Unter diesem Namen möchte ich dann historische Romane und gehobene Unterhaltungsliteratur im "normalen" - sprich: nicht-Fantasy - Bereich.

Sand und Blut

DSA-Ticker: Das heißt also Aventurien bzw. DSA wird Deinen richtigen Namen nie erfahren bzw. er wird nie auf einem Cover zu finden sein?
Alexander Wichert: Hmm... Fantasy kriegt nie den richtigen Namen zu hören.

DSA-Ticker: Warum? Nach dem Motto - man will in der fernen Zukunft nicht mehr daran erinnert werden?
Alexander Wichert: Nein, es ist mehr so, daß ich es mal vorhabe an der Universität zu arbeiten. Und wenn dann für die Besetzungskonferenz dort gefragt wird "Was haben Sie so gemacht?" und dann auch im Internet recherchiert wird, dann wären Fantasy-Romane unter meinem Namen eventuell etwas kritisch, wenn man sich z.B. dann noch auf eine Junior-Professur bewerben will.

DSA-Ticker: Ja, aber selbst Peter Bond als ehemaliger Porno-Darsteller und Drehmeister am Glücksrad kann Bundestagskandidat werden?
Alexander Wichert: (lacht) Muß ich mich jetzt mit dem vergleichen lassen?

DSA-Ticker: Das wäre es dann auch schon, erst einmal vielen Dank für dieses Interview - gibt es irgend etwas, was Du noch den Besuchern von Vinsalts DSA-Service mitteilen möchtest?
Alexander Wichert: Vielleicht dies: Man kann leicht vom Fan zum Autoren werden - aber das bedeutet dennoch viel Arbeit!



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