Vinsalts DSA-Ticker

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Interviews und Gespräche die Vinsalts DSA-Ticker rund um Das Schwarze Auge führt sind hier aufgelistet. Ob nun mit der DSA-Autorenschaft, mit Personen aus der "Szene" oder anderen die irgendwie etwas mit DSA zu tun haben - hier findet man die Fragen und natürlich auch die dazugehörigen Antworten.

Anton Weste Im Gespräch...
Anton Weste, über das Jahr des Feuers, die Schlacht in den Wolken und mehr:

Anton Weste ist schon seit vielen Jahren im DSA-Bereich aktiv. Anfangs nur semi-offiziell (als Teil des sogenannten Briefspieles) zeigte er sich z.B. für den Hesinde-Spiegel verantwortlich, schrieb u.a. das Abenteuer Szaturs Hort und wurde dann im Laufe der Zeit Mitglied der DSA-Redaktion.
Neben der Arbeit an Spielhilfen hat er vor allem im Abenteuer-Bereich mitgewirkt, so hat er hier u.a. folgende Abenteuer verfasst: Blutige See, Die Herren von Chorhop, Rückkehr der Finsternis oder aber die jüngst erschienenen Abenteuer Schlacht in den Wolken und Drei Millionen Dukaten. Unlängst konnte sein Handy-Spiel Dämonenfluch erst einen Preis als bestes Mobile-Spiel erzielen.

Am Rande der Spiel '04 in Essen standen Anton Weste und die Zeichnerin Ina Irrgang für einige Fragen von Vinsalts DSA-Service bereit.

Wichtiger Hinweis! Meisterinformationen zur Kampagne um das Jahr des Feuers werden zur Sicherheit markiert - das heißt in weißer Schrift auf weißem Grund - wieder gegeben. Um diese lesen zu können, muss man diese Stellen manuell markieren.


DSA-Ticker: Anton, einige der Besucher von Vinsalts DSA-Service werden Dich vielleicht nicht kennen. Kannst Du Dich daher eben in ein paar Sätzen kurz vorstellen?
Anton Weste: Ich bin 25 Jahre alt, spiele seit 1990 DSA und schreibe nach vielen Fan-Publikationen seit sieben Jahren auch für die offizielle Produktreihe von "Das Schwarze Auge". Seit dem Jahr 2000 gehöre ich der DSA-Redaktion an. Ich habe z.B. an Drachen, Greifen, Schwarzer Lotos, Firuns Atem, Zauberei & Hexenwerk sowie Stäbe, Ringe, Dschinnenlampen mitgerarbeitet. Außerdem stammen Abenteuer wie Reise zum Horizont, Blutige See, Äonenstaub, Die Herren von Chorhop und Stadt der 1000 Augen (in Kreise der Verdammnis) von meiner Tastatur oder habe sie in Ko-Autorenschaft verfasst.

DSA-Ticker: Zur Spiel '04 ist ja jetzt Schlacht in den Wolken erschienen. Wie lange hast Du ungefähr an dem Abenteuer geschrieben?
Anton Weste: Die reine Schreibarbeit betrug - nach langen Vorplanungen der Gesamtkampagne - etwa zweieinhalb Monate.

DSA-Ticker: Wie kam es dazu, dass Du das Abenteuer schreiben konntest, als "relativ" neuer DSA-Redakteur, im Gegensatz zu den alten Hasen wie Thomas Römer, Hadmar von Wieser oder Lena Falkenhagen?
Anton Weste: Das grundlegende Konzept eines

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bombastischen Angriffs der Schwarzen Lande, der insbesondere aus der Luft stattfinden sollte,
stand schon länger im Raum und wurde immer wieder mal auf Redaktionskonferenzen aufgegriffen. Ursprünglich war es eine Idee aus dem Jahr 1998, die damals von Hadmar von Wieser stammte. Aber nachdem er seine DSA-Aktivitäten zurückgeschraubt hatte, gab es eigentlich nur noch mich, der das Thema gelegentlich angesprochen hat. Daraufhin hab ich dann von Thomas Römer (DSA-Chefredakteur) und der gesamten Redaktion den Auftrag für das Abenteuer bekommen. Damals handelte es sich noch um ein Einzelabenteuer
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(in dem zum Beispiel Galotta nicht gestorben wäre, was ich als Fan dieser Figur immer noch mit einem weinenden Auge sehe),
um das sich dann langsam die Idee zum tiefer greifenden "Jahr des Feuers" entwickelte: Die "Schlacht in den Wolken" wurde zum gewaltigen Auftakt einer Dunklen Zeit des Mittelreichs.

DSA-Ticker: Du erwähntest gerade das Konzept von Hadmar von Wieser. Handelt es sich um das Konzept, welches von Hadmar von Wieser und den Leuten des Schwertzuges gegen Borbarad erarbeitet worden ist?
Anton Weste: Das war meines Wissens ein Teil davon. Es wurde 1998 in einer Brainstorming-Phase viel gesammelt zu dem Thema einer Luftschlacht und wie man sie mit Fantasy-Mitteln betreiben kann. Da es damals keinen freien Slot in der Verlagsreihe der DSA-Abenteuer dazu gab, wurde das ganze ein wenig umgestaltet in eine teasende "kleine Luftschlacht", die dann im Aventurischen Boten 74 als Nacht des brennenden Himmels stattfand. Es war immer angeplant, dass es noch ein Vollabenteuer geben sollte. Das Abenteuer war für das Jahr 2000 anvisiert - und mit vier Jahren Verspätung liegen wir dann aber doch noch ganz gut im Rennen. grinsender Smiley

DSA-Ticker: Du meinst den Vergleich zum Güldenland und seiner notorischen Verspätung?
Anton Weste: Ja genau, das hat ja ca. 10 Jahre von der ersten Ankündigung bis zur Verwirklichung benötigt.

DSA-Ticker: Wie sah die Planung für dieses Abenteuer aus? Hattest Du als Autor freie Hand? Oder waren die grundsätzlichen Dinge, die in dem Abenteuer passieren - und die wir hier nicht unbedingt erwähnen wollen - schon vorher gesetzt, oder hattest Du selber die Möglichkeit zu entscheiden, dass z.B. Amene-Horas neue Kaiserin des Mittelreiches wird?
Anton Weste: *lacht* Es gab zunächst das Grundkonzept, dass wir ein actionreiches DSA-Gruppenabenteuer mit großkalibrigen Fantasyelementen wollten, das eine Auseinandersetzung zwischen den Schwarzen Landen und dem Mittelreich, vor allem mit den Mitteln einer Fantasy-Luftschlacht, thematisieren sollte. Als das Abenteuer dann in größere Prozesse vom Jahr des Feuers eingebunden wurde, wurden dann natürlich auch die Schicksale einzelner Orte, Personen, Artefakte usw. wichtiger und da haben wir uns dann natürlich genauer vorab mit beschäftigt. Ich habe dann zusammen mit Lena Falkenhagen im kleinen Kreis vorab das Jahr des Feuers geplant. Dann wurde über einen Zeitraum von über zwei Jahren im weiten Kreis mit der gesamten DSA-Redaktion das Konzept, welches auf einer Grundidee von Jörg Raddatz beruhte, weiter entwickelt und verfeinert, und wir haben verschiedene Plots durchdacht. Das hat natürlich entscheidend beeinflusst, wie die Schlacht in den Wolken dargestellt werden sollte. Das Kernelement dabei, die Luftschlacht über Gareth, wurde quasi nie angetastet, das gab es immer und war immer als ein Highlight des Abenteuers gedacht. Daher konnte ich noch immer die ersten Planungsdaten von 1998 verwenden, als ich dann jetzt das Abenteuer geschrieben habe.

DSA-Ticker: Ihr habt die Kampagne bzw. das jetzt erschienene Abenteuer ja auch schon vorab in anderen Publikationen flankierend vorbereitet. Wenn man sich die letzten 10 Ausgaben des Aventurischen Boten anschaut, dann stellt man fest, dass das Autorenkürzel AW irgendwie immer Artikel geschrieben hat, die anscheinend etwas mit der Schlacht in den Wolken zu tun haben. Oder ist diese Vermutung falsch?
Anton Weste: Die echte Planung, wo wir ganz genau wussten "Ja, wir machen das so!" ging los beim Aventurischen Boten 105. Tatsächlich kann man ab da sagen, dass für Spielleiter der Kampagne das Symbol für vorbereitende Artikel im Boten das Kürzel "AW" ist. Es gab noch weitere Handlungsstränge die vor dem Boten 105 vorbereitet worden sind, aber zu dem Zeitpunkt wussten wir noch nicht genau, wie einzelne Abschnitte exakt verlaufen sollten. Das ist eine alltägliche Redaktionsarbeit, dass wir einen Plot nach gängiger erzählerischer Intuition etwas unscharf vorbereiten, noch ein bisschen schwammig bleiben und erst mal später sehen, ob und was wir dann daraus machen. Das ist dann eine Sache von Autorenerfahrung inwiefern man so etwas gut vorbereiten kann, dass man sich trotzdem noch diverse Handlungsmöglichkeiten offen hält.

Schlacht in den Wolken

DSA-Ticker: Was ist eigentlich der größte Unterschied, vor allem bei der Planung, der Jahr des Feuers-Kampagne zur letzten großen Kampagne der Sieben Gezeichneten? Du warst zwar damals noch nicht in der DSA-Redaktion, aber kennst Dich ja dennoch recht gut damit aus.
Anton Weste: Der Unterschied ist vor allen Dingen, dass wir seitdem einen gewissen Wandel in der Arbeit der DSA-Redaktion hatten. Zur Zeit als die Sieben Gezeichneten-Kampagne erstmalig geplant wurde, arbeitete die Redaktion noch relativ ungeplant, es gab wenige organisierte Arbeitsprozesse und es gab vor allem lockere Absprachen mit Ulrich Kiesow, wo man dann als Autor vorschlug etwas zu machen, worauf dann die Antwort entweder war "Ja mach mal, das gefällt mir, mal gucken was dabei herauskommt" oder aber "Nö, das gefällt mir aber nicht so gut, das machen wir vielleicht mal später".
Heutzutage dagegen versuchen wir Plots möglichst weit zu planen, und das ganze intern transparent zu halten, mit Exposés, Redaktionsprotokollen, Kommentaren der anderen Redaktionsmitglieder dazu, usw. Bei der Sieben Gezeichneten-Kampagne war es wirklich so, dass das erste Abenteuer erschienen war, ohne dass man zu diesem Zeitpunkt wusste, wo man mit Borbarad überhaupt genau hinwollte.
Bei der Das Jahr des Feuers-Kampagne haben wir uns vorab überlegt: Wofür brauchen wir diese Kampagne eigentlich und wozu soll sie dienen? Da haben wir dann letztlich zwei Punkte herausgearbeitet: Dass wir einen bestimmten zukünftigen Hintergrund für Zentralaventurien bzw. dem Mittelreich haben wollen und dass wir den Weg dorthin, also die Veränderungen in Aventurien auch für Abenteuer auswertbar haben und damit für die Spieler direkt erlebbar gestalten wollten. Vor diesem Hintergrund haben wir die Kampagne aufgebaut und auch bis zu einem bestimmten Detailgrad schon ausgearbeitet.

DSA-Ticker: Wie soll dieser Hintergrund genau aussehen?
Anton Weste:

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Der prinzipielle Gedanke ist, dass im Mittelreich die institutionelln, zentralen Ordnungsmächte minimiert werden sollen, durch verschiedene Möglichkeiten, die uns dafür zur Verfügung stehen. Die simpelste und effektreichste Methode ist natürlich, dass dies erreicht wird, in dem man sie einfach zerstört. Andere Methoden sind die, dass sie von ihren Idealen abfallen, geschwächt oder verraten werden.
Dadurch erreichen wir eine Art Föderalisierung - oder im negativen Sinne: Zersplitterung - des Mittelreiches, wodurch die Helden mehr mit kleineren Mächten zu tun haben, die sich gegenseitig bekämpfen oder miteinander konkurrieren. Dadurch dass bei Konflikten eine zentrale und starke Instanz nicht zur Hilfe gerufen werden kann, werden in Zukunft stattdessen die Helden mehr und mehr benötigt.

Drei Millionen Dukaten

DSA-Ticker: Also ist die Kampagne nur eine Art Helden-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme?
Anton Weste: Auch! Sie dient natürlich ebenfalls dazu, die Helden und die DSA-Fans epochale Ereignisse erleben zu lassen und einen klassischen Kampf von Gut vs. Böse einzugreifen. Dass es dabei sehr großkalibrig und epochal zugeht, ist beabsichtigt: Etwa alle fünf Jahre soll es (wie 1999 Rausch der Ewigkeit) Abenteuer geben, in denen es "richtig zur Sache geht". Deswegen werden aber die liebevoll ausgearbeiteten "kleinen Geschichte", die Aventurien so sympathisch machen, nicht in Zukunft weniger werden. Wir versuchen mit dem Angebot an verschiedenen Regionen, Hintergründen und Abenteuern auch verschiedene Geschmäcker unter der Spielerschaft zu befriedigen.

DSA-Ticker: Beim ersten Blick in die Schlacht in die Wolken ist mir aufgefallen, dass

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einige berühmte Personen ein spannendes Schicksal erleiden. Ich hatte auch mit Thomas Römer schon ein paar Worte gewechselt und er hatte sich z.B. für Dexter Nemrod immer vorgestellt, dass dieser irgendwann mal abdankt und als Staatstheoretiker ins Horasreich geht und dort über Staatsformen philosophiert. Wie hast Du es geschafft, dass Dexter eine etwas andere Rolle im Abenteuer bekommt?

Anton Weste:
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Nachdem wir einen großen Plot hatten, war natürlich auch die Frage, wie wir derart wichtige Charaktere wie z.B. Emer, Rohaja, Dexter aber auch Galotta ins Abenteuer einbinden können und wie wir die Bedürfnisse der Spieler, die etwas über diese Personen und ihr Schicksal erfahren wollen, erfüllen können. Dabei stand auch gelegentlich im Raum, dass einige dieser Personen schon relativ alt an Jahren sind, was natürlich in einer Rollenspielwelt, die eine fortschreibende Entwicklung besitzt, zwangsläufig dazu führt, dass einige irgendwann im Rentenalter sind. Da gab es dann Überlegungen wie: "Okay, wir zerschlagen das Reich, wir zerschlagen die zentralen Institutionen und wir können ein gewisses Schicksal von Reichsgroßgeheimrat Dexter Nemrod als Symbolwert gebrauchen!" - und genau deswegen lassen wir ihn dieses Ende finden.

DSA-Ticker: Du hast ja das Abenteuer nicht alleine geschrieben, denn auch wenn offiziell Dein Name dabei steht, finden sich viele Danksagungen dabei, die sicherlich nicht einfach so da stehen würden, wenn Du alles ganz alleine gemacht hättest. Wer hat an dem Abenteuer ansonsten mitgearbeitet? Als Namen fallen mir da ja spontan Thomas Finn und Hadmar von Wieser ein. Wie sah deren Rolle aus bzw. wie sah die Zusammenarbeit mit der gesamten DSA-Redaktion aus?
Anton Weste: Die gesamte DSA-Redaktion war stets präsent als Ideengeber wie auch Mahner im Hintergrund, die wertvolle Ratschläge geben konnten und auch die Beta-Versionen kommentierten. Thomas Finn und Hadmar von Wieser haben einzelne Textteile übernommen, nach dem es mir vor allem daran gelegen war, dass Hadmar etwas zu dem Abenteuer beisteuert, da die Grundidee letztlich von ihm stammt und hier eine Thematik vorliegt, die seinen Vorlieben als Autor entspricht. Mit Tom habe ich bisher immer sehr gut zusammengearbeitet, so dass ich das fortsetzen wollte. Insgesamt kann man sagen, dass knapp 80 % des Textes von mir selber stammen, während

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z.B. die Auraleth-Queste von Thomas Finn und viele Elemente des Luftkampfes und der Fliegenden Festung von Hadmar von Wieser stammen.
Viele weitere aktive DSAler aus redaktionsnahen Kreisen und dem Briefspiel haben mir bei
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der Ausgestaltung des Turniers und der Schwarzen Sichel als Abenteuerschauplatz
geholfen. Ein gutes Dutzend Beta-Leser hat den Text nach Verbesserungsmöglichkeiten und Bugs durchforstet.

DSA-Ticker: Diese Frage ist für einige der "Verschwörungstheoretiker" bzw. Aufspürer derselben Theorien sicherlich wichtig: Wurden die Texte, die Rohaja von Gareth und ihre "körperlichen Attribute" beschrieben haben, von unterschiedlichen Autoren geschrieben und ergeben sich dadurch gewisse Differenzen oder sind diese mit voller Absicht so geschrieben worden?
Anton Weste: Wenn Du auf Augenfarben anspielst: Das war leider ein Fehler, der nicht bemerkt wurde.

DSA-Ticker: Aha... da Du ja von vielen DSA-Spielern als Autor "in der Tradition von Hadmar von Wieser" angesehen wirst... soll ich zählen die wievielte Antwort dieser Satz ist? Hat doch Hadmar mal den Ausspruch getätigt, dass jeder 10. Satz von ihm eine bewusste Irreführung der Fans ist...
Anton Weste:Die Tradition begründet sich darin, dass ich ein großer Fan von vielen Arbeiten Hadmars bin und einige von ihm gelegte Erzählstränge darum mit Begeisterung fortführe. Hadmar hat mir zudem in meiner Entwicklung als Autor, neben Tom Finn, auch gerne unter die Arme gegriffen (oder einen pädagogischen Rüffel erteilt). Der Vergleich schmeichelt mir, aber ansonsten bin ich wohl dazu gekommen, wie z.B. Don Rosa als Nachfolger von Carl Barks angesehen wird. Oder George Clooney von Clark Gable ...
Bewusste Irreführungen können Sinn machen, um etwa die Spannung und den Reiz des Geheimnisvollen für den Leser aufrecht zu erhalten. Das trifft insbesondere auf "Konsummedien" wie Buch oder Film zu. Beim Rollenspiel ist der Leser als Spielleiter jedoch auch immer Mit-Erzähler, weswegen wir nur begrenzt wichtige erzählerische Entwicklungen verschweigen oder gar irreführen. Im Rahmen vom Jahr des Feuers geschah dies vor allem im Hinblick auf die Möglichkeit, den Spielleiter zwischen den einzelnen Kampagnenbänden zu wechseln.
Huch, jetzt habe ich gar nicht beantwortet, ob ich hier womöglich blauägige Leser irreführe. grinsender Smiley

Anton Weste als Goldo Paligan

DSA-Ticker: grinsender Smiley Das Abenteuer endet ja, ich formulier es mal so, etwas ... überraschend mit einem argen Cliffhanger. Ich kann mir vorstellen, dass alle Leser, Spieler und Spielleiter des Abenteuers wissen wollen, wie es weitergehen wird. Kannst Du sagen, wie es jetzt abenteuertechnisch weiter gehen wird?
Anton Weste: Man kann sich anhand der Ereignisse und dramaturgischer Gesetze einen gewissen Plotverlauf vorstellen. Tatsächlich haben wir im Gegensatz zur Kampagne der Sieben Gezeichneten einen sogenannten apokalyptischen Plot, das heißt es geschehen zu Anfang große, zerstörerische Dinge, während es in den beiden folgenden Nachfolgebänden darum geht, wie man die ganze Misere - die Titel deuten es ja schon an - noch zum Guten wenden kann, um aus dem was geschehen ist, noch eine Rettung zu finden. Das heißt in den Abenteuerbänden Aus der Asche und Die Rückkehr des Kaisers von Lena Falkenhagen werden die Helden sehr viel zu tun bekommen, um das Licht des Mittelreiches wieder erstrahlen zu lassen.

DSA-Ticker: A propos Licht:

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Die Praios-Kirche hat ja einigen Schaden durch Dein Abenteuer erlitten, am bedeutendsten sicherlich die Tatsache, dass das Ewige Licht zu Gareth nicht mehr ist. Wie wird es mit der Praios-Kirche weitergehen? Die müssten jetzt ja einige Probleme haben, wo z.B. keine Tempel mehr geweiht werden können.

Anton Weste: Richtig, die Praios-Kirche ist in eine große Krise geschlittert und diese wird auch thematisiert werden, insbesondere von Stefan Küppers und Frank Bartels, die demnächst die Praios-Kirche behandeln werden. Dabei wird es vor allem um die Frage gehen, die sich die Praioten jetzt stellen: "Warum ist dies mit uns geschehen? War Praios zu schwach um diese Katastrophe aufzuhalten? Oder war es von Praios gewollt und soll eine Prüfung darstellen?"

DSA-Ticker: Oder kann es nicht auch so sein, dass Praios jetzt nach Belen- und Hela-Horas den dritten Kaiser bestraft, der sich selber zum Gott erhoben hat? Weil offiziell wird ja noch nach Hal gerechnet und dieser ehemalige Kaiser hat sich ja auch recht früh zu einem Gott erhoben.
Anton Weste: Ebenfalls richtig! Es gibt auch diese Überlegungen in der Historie Aventuriens, dass wir derzeit nur wenige Jahre nach der Gotterhebung eines Kaisers leben.

DSA-Ticker: Die nächsten beiden Abenteuer wird ja Lena Falkenhagen schreiben, wirst Du auch etwas dazu beitragen? Oder sollen die Spielleiter ihr Augenmerk von den AW-Artikeln auf die falk-Artikel legen?
Anton Weste: Da ist es sicherlich auch sinnvoll die falk-Artikel zu beachten, denn auch wenn mein Namenskürzel noch gelegentlich auftauchen wird, wird doch Lena vor allen Dingen diese Abenteuer begleiten. Ich stehe natürlich in enger Zusammenarbeit mit ihr und werde wie der Rest der Redaktion die Texte von Aus der Asche (bereits fertig und ein prima Abenteuer!) und Rückkehr des Kaisers überprüfen, kommentieren und um hoffentlich wertvolle Ideen und Vorschläge anreichern.

Drei Millionen Dukaten

DSA-Ticker: Kommen wir mal ganz weg von der Schlacht in den Wolken. Du schreibst ja auch noch an anderen Sachen - wie z.B. den Drei Millionen Dukaten. Dieses Abenteuer ist ja an sich schon fertig, da wurde aber von FanPro der Erscheinungstermin verschoben, da das Jahr des Feuers wichtiger in der Planung war. Das Abenteuer soll ja noch im November jetzt erscheinen. Kannst Du dazu - vielleicht auch ohne Meisterinformationen - uns verraten, worum es in dem Abenteuer geht?
Anton Weste: Drei Millionen Dukaten ist ein 48-seitiges Gruppenabenteuer für Helden mittlerer Erfahrung. Das Abenteuer richtet sich vor allem an Heldengruppen, die sich ein wenig nach einer klassischen Stimmung sehnen, an ein bodenständigeres Aventurien mit einer entsprechenden Abenteuerhandlung. Es kommen hier daher keine großen betrunkenen Erzdämonen oder trächtige Kaiserdrachen vor - sondern es geht tatsächlich "nur" um die Sorgen des größten und reichsten Händler Aventuriens und dessen Probleme mit seinem wertvollen Wagenzug von Festum nach Gareth zu gelangen. Das ganze spielt natürlich noch Monate vor der Katastrophe aus der Schlacht in den Wolken und außerdem wird dort auch das Problem Stover Regolan Stoerrebrandts behandelt, einen passenden Erben für sein Handelsimperium zu suchen. Denn auch er ist schon recht alt.

DSA-Ticker: Wird denn seine neue Niederlassung in Gareth in der Nähe der alten Residenz oder der Stadt des Lichtes sein?
Anton Weste: *lacht* Stoerrebrandt wird in Zukunft eine wichtige Rolle in Gareth spielen. Er repräsentiert dann die Patrizierschicht in Gareth. Und er findet wahrscheinlich im Jahr des Feuers nicht den Tod.

DSA-Ticker: Gibt es sonst noch weitere Planungen, sitzt Du derzeit an weiteren Projekten, ob nun Abenteuer, Spielhilfen oder sonstiges?
Anton Weste: Im Moment wenig, da das Jahr des Feuers sehr zeitaufwendig zu planen war und ich auch noch nebenbei mit der Überarbeitung der Sieben Gezeichneten-Kampagne beschäftigt bin.

DSA-Ticker:Dann möchte ich Dir hiermit für das Interview danken, Dir noch einen schönen Messeaufenthalt in Essen wünschen - und die traditionelle Abschlussfrage stellen: Gibt es irgendetwas, was Du den Besuchern von Vinsalts DSA-Service mitteilen würdest?
Anton Weste: Ja, klar! Animiert den Jens Matheuszik mal, dass er die Vinsalt-Seiten wieder mit ein wenig mehr Inhalt füllt, so dass sie nicht mehr nur aus dem DSA-Ticker und den DSA-Foren bestehen! grinsender Smiley

Anton Weste (links), Ina Irrgang (rechts) Im Gespräch...
Ina Irrgang:

DSA-Ticker: Ina, vielleicht kennt Dich noch nicht jeder Besucher von Vinsalts DSA-Service, kannst Du kurz erklaeren, inwiefern Du bisher in Sachen DSA aktiv warst?
Anton Weste: Ich habe bis jetzt einige Pläne, Kartenillustrationen und Handouts für Rückkehr der Finsternis, Schlacht in den Wolken und Drei Millionen Dukaten gezeichnet. Privat spiele, meistere und lese ich seit etwa sieben Jahren DSA-Publikationen.

DSA-Ticker: Wie kann man sich eigentlich die Arbeit einer Zeichnerin mit einem Autor vorstellen? Bekommst Du eine detaillierte Ausarbeitung was der Autor sich als Zeichnung wuenscht, in der alle Einzelheiten detailreich schon beschrieben sind oder bekommst Du nur grobe Vorgaben und kannst dann selber kreativ werden?
Anton Weste: Für Pläne und Karten habe ich meistens eine Skizze oder einen schon publizierten Plan mit entsprechenden Textvermerken erhalten. Dazu lese ich mir die zum Schauplatz gehörende Beschreibung aus dem Abenteuer durch, so dass ich Stimmung und den Spielzweck des Plans dann besser erfassen kann. Offene Fragen und weitere Details kläre ich dann im Dialog mit dem Autor: "Du willst einen Raben und eine Feder im Rätselhandout? Du bekommst einen Raben und eine Feder." grinsender Smiley
Natürlich müssen Pläne und Karten in ihren Maßstäben und Entfernungen skizzengetreu sein und außerdem muss ich die Sehgewohnheiten zu Karten und Plänen und ihren einzelnen Zeichen und Darstellungen berücksichtigen, aber bis zu einem gewissen Grad kann man sich auch selber kreativ einbringen und den Stil der Kartenillustrationen bestimmen.


Quelle: Weiterführende Links:
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