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Nautilus 9
Nautilus 9
Art: Magazin
Ausstattung: 86 s/w-Seiten, farbiges Softcover, 4 s/w-Seiten (A3) Nautilus Pocket-Abenteuer Die Schläfer im Meere
Autor: Thomas Finn, Rainer Gladys, Timo Gleichmann, Marc Höhne, Alexander Huiskes, Peer Kröger, Wolfgang Sautter, Lars Schiele, Steffen Schütte u.a.
Illustrationen: Oliviero Berni, Frank Gerwin, Frank Schleich, u.a.
Preis: 7,80 DM
Kontakt: Abenteuer Medien Verlag
Rostocker Straße 1
20999 Hamburg
WWW: http://www.abenteuermedien.de/
eMail: nautil@abenteuermedien.de
Stimmung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Details: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Komplexität: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Ausstattung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Preis/Leistung: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Gesamt: voller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktvoller Bewertungspunktleerer Bewertungspunkt
Ende Juli 2000 ist die Ausgabe Nr. 9 der Nautilus, dem Magazin für Abenteuer und Phantastik, aus dem Abenteuermedien-Verlag (der sich auch für das Sammelkarten-Magazin Kartefakt verantwortlich zeichnet) erschienen, die in dieser Ausgabe den Schwerpunkt auf das Gruselgenre setzt.

Inhaltliches
Doch bevor es dazu kommt, gibt es drei Seiten AbenteuerNews mit verschiedenen Nachrichten aus den Bereichen Rollenspiel, Brettspiel, Film usw. Hier gibt es dann auch Nachrichten über die geplante Verfilmung der Harry Potter-Geschichten. Direkt im Anschluß daran widmet sich dann auch ein Artikel dem Phänomen Harry Potter und stellt ihn, seine Geschichten, seine Autorin u.v.m. vor.
An weiteren Artikeln finden sich Berichte über diverse Rollenspiele (Schwerpunkte sind D&D und DSA, siehe unten), zu verschiedenen Computerspielen, zu den neuesten Spieletrends und mit den offiziellen Verlags-Kolumnen neues direkt von den Herstellern/Herausgebern diverser Rollenspielsysteme.

Mystik, Spuk und Grusel...
... so ist der thematische Grusel-Schwerpunkt der Nautilus 9 bezeichnet, dessen erster Artikel sich dem Rollenspiel Cthulhu, basierend auf H.P. Lovecrafts Werken, widmet. Dieses System, seine Geschichte, aber auch die verschiedenen Publikationen dazu werden vorgestell. Nachdem nach einer etwas längeren "Verlagsodyssee" Cthulhu seit 1998 bei Pegasus Press beheimatet ist, gibt es in der Cthulhu-Kolumne seitens Pegasus Informationen darüber, was demnächst für das klassische Grusel-Rollenspiel geplant ist. Das Nautilus Pocket-Abenteuer in dieser Ausgabe namens Die Schläfer im Meere ist für Cthulhu gedacht, welches in der Form einer Tageszeitung des beginnenden 20. Jahrhunderts gestaltet ist (daher auch das A3-Format).
Der Horror-Reigen geht mit einer Vorstellung (und Vorstellung von geplanten) Horror-Spielen auf dem PC weiter, wobei hier aufgrund des geringen Platzes natürlich nicht wirklich detailliert auf die einzelnen Spiele eingegangen wird, aber die einzelnen Vorstellungen wecken die Lust nach mehr.
Der nächste Artikel befasst sich mit den grundsätzlichen Methoden des Grauens, und hier werden die Tricks der besten "Spukhaus"-Autoren (Shirley Jackson, Stephen King, James Herbert usw.) verraten. Direkt darauf findet sich in der "Spukhaus"-Filmographie ein kurzer Überblick über die wichtigsten Genre-Filme von dem 30'er Jahre Streifen "Das alte finstere Haus" bis zum bekannten 80'er Jahre Film "House".
In einen Spielebereich sind Geister, Vampire & Co. bis dato kaum vorgedrungen, und das sind die "normalen" Brett- und Kartenspiele, dennoch gelang es hier eine Liste über einige Spiele die sich mit diesen Themen befassen vorzustellen.
Abgerundet wird dieser Themenschwerpunkt mit einem ausführlichen Bericht über ein Vampire-Live, welcher mit Tips und Hinweisen für Spielleiter bzw. Organisatoren von derartigen Ereignissen angereichert ist.

Neues aus Aventurien - Das Schwarze Auge
Für den DSA-Ticker am interessantesten sind natürlich vor allem die Artikel und Berichte, die sich direkt oder indirekt mit dem Schwarzen Auge beschäftigen, und hier gibt es wirklich einiges interessantes in der Nautilus 9.
So wird das DSA-Einsteiger-Set Abenteuer Aventurien ausführlich vorgestellt (und fünf Exemplare davon kann man auch gleich gewinnen), wobei von der Zielgruppen-Orientierung ein solcher Artikel natürlich eher in Zeitungen und Zeitschriften zu finden sein sollte, die sich nicht u.a. vor allem an Rollenspieler widmen (aber das kann man der Nautilus natürlich nicht negativ ankreiden).
Sehr interessant ist das Interview mit dem DSA-Autoren Bernhard Hennen, wobei er hier nicht nur auf seine DSA-Romane eingeht. Merkwürdig erscheint mir jedoch, daß hier mit keinem Wort erwähnt wird, daß sein letzter DSA-Roman Die Nacht der Schlange von Dürrenmatts Der Richter und sein Henker deutlich inspiriert wurde.
Anschließend berichtet Anton Weste (dessen vorzügliche Kurzgeschichte Garadan in der unlängst erschienenen Anthologie Gassengeschichten veröffentlicht wurde) über das Entstehen einer DSA-Regionalbeschreibung am Beispiel von Firuns Atem. Dieser Werkstattbericht gibt interessante Einblicke darin wie eine Regionalbeschreibung in der Welt des Schwarzen Auges entsteht, und bietet auch noch weitergehende interessante Informationen.
In der offiziellen DSA-Kolumne wird über die Neuigkeiten aus Erkrath berichtet, wobei hier die Leser dieser Rezension eigentlich nichts neues erfahren, denn über diese Dinge hat der DSA-Ticker schon ausführlich berichtet.

Und sonst?
Natürlich gibt es noch viel mehr in der Nautilus 9, so finden alle Freunde des Mantel & Degen-Genres im Rollenspiel die Vorstellung des neuen Systems 7te See. Wer sich hierfür interessiert kann dann auch bei einem der drei Gewinnspiele dieser Ausgabe eines von fünf Spielerhandbüchern dieses neuen Systems gewinnen.
Einen großen Schwerpunkt nimmt auch (A)D&D in dieser Ausgabe sein, so wird nicht nur der kommende D&D-Film ausführlich vorgestellt (dieser Film dürfte ein Muß für alle Freunde von Fantasy-Rollenspielen sein), auch Diablo II (sowohl auf dem PC als auch als Brett- und eigentliches Rollenspiel) wird viel Platz eingeräumt, desweiteren gibt es einiges zu diversen Computer-Umsetzungen von AD&D-Settings zu erfahren und abgerundet wird dies durch die offizielle Verlags-Kolumne zu (A)D&D.
Doch das ist auch noch nicht alles, neben den Verlags-Kolumnen zur Welt der Dunkelheit und Midgard gibt es für Shadowrun-Spielleiter wertvolle Hinweise und natürlich auch Neuigkeiten für alle Chummer, einige bissig formulierten "miese Spielertricks kontra den Spielleiter", neues aus der Scheibenwelt (so kommt Terry Pratchett z.B. bald nach Deutschland) usw.usf.

Fazit
Die Nautilus 9 bietet für alle, die sich für Abenteuer und Phantastik interessieren, wirklich viel an wertvollen Informationen. Für die Rollenspieler dürfte die Nautilus eines der wenigen Magazine sein, welches systemübergreifend und auch kompetent über neues aus diesem Bereich berichtet. Eigentlich gibt es an dieser Ausgabe nichts auszusetzen, jedoch sollte die Nautilus meiner Meinung nach noch einen Schritt weiter gehen und auch zu den einzelnen Rollenspiel-Systemen Rezensionen anbieten, wie es in der aktuellen Ausgabe in Sachen Shadowrun ja schon annähernd gemacht wird. Da solche Bewertungen jedoch oftmals als Kaufentscheidungen dienen ("Kaufe ich mir dieses Abenteuer oder jenes?"), wäre es sicherlich gut, wenn auch in der Nautilus sich solche Beiträge finden.
Ansonsten kann man über die 9. Nautilus nicht meckern: Die Auswahl der Artikel ist gut, so daß hier für jeden etwas dabei sein dürfte (auch wenn man z.B. DSA nicht mag). Das Layout der Nautilus ist eine gelungene Mischung aus gesunder Schlichtheit und gestalterischer Eleganz und weiß zu gefallen.

Wer sich früher die WunderWelten gekauft hat, bzw. wer sich für Rollenspiele oder sonstiges aus dem Bereich Abenteuer und Phantastik interessiert, der kann sorglos zur Nautilus 9 greifen!

Siehe auch:

Jens Matheuszik